Hoffnung auf Leben



Ich hatte nie gedacht, dass es einmal so weit kommen würde. Aber hier war ich. Sass in einem dunkeln Zimmer mit dunklen Wänden und dunklen Vorhängen, die verschlossen waren. Die Dunkelheit umfing mich und machte mich blind. Blind in meinem eigenen, kleinen Reich. Hier war, was ich gewollt hatte. Hier war, was ich erreicht hatte. Meine Mutter hatte gesagt, ich hätte es verdient. Ich war derselben Meinung. Es war meine Schuld gewesen, dass Vater gegangen. Meine Schuld...Mein Herz raste und meine Hände begannen unwirkürlich zu zittern. Ich wusste nicht, wie lange ich schon hier war. Ich wusste nur, dass ich es verdient hatte. Ich war es gewesen, die schlechte Noten heimgebracht hatte, ich war es gewesen, die sich öffentlich für Anarchie ausgesprochen hatte. Ich war es gewesen...Wie sollte dass bloss enden? Meine Hände tasteten sich durch die Dunkelheit, suchten einen scharfen Gegenstand. Und fanden nichts, bis auf einen alten Lappen. Und Spinnweben. Natürlich gab es hier Spinnweben. Es war ja auch der Keller. Stimmen im Obergeschoss liessen mich aufhorchen.
Die Stimme hörte sich an, wie die meines Bruders. Er sprach mit meiner Mutter. Leider verstand ich es nicht. Bis er begann zu schreien. "Ihr habt Rose in den Keller gesperrt?" Schritte polterten die Treppe hinunter, nebenbei erklangen die Schreie meiner Mutter. "Sie bleibt im Keller, du lässt sie nicht raus!" Einen Moment später, klickte das Türschloss und die Tür sprang auf. Sanftes Licht strömte von draussen herein und blendete mich ein wenig, nach der stundenlangen Dunkelheit des Kellers. Mein Bruder stand vor mir, seine schwarzen, langen Haare fielen ihm über die Augen. "Dan...", murmelte ich. Er packte mich am Handgelenk und zog mich vom Boden hoch. Dann schloss er mich in seine Arme. Ich liess den Kopf an seine warme Brust sinken. Eine Träne rann meine Wange hinunter. Dan schob mich von sich weg, strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und seufzte. "Was tun sie nur mit dir?", flüsterte er sich selbst zu. Dann zog er mich aus dem Zimmer. Ich liess es schweigend geschehen. Ich folgte ihm die Treppe hoch, vorbei an meiner fassungslosen und wütenden Mutter, in sein Zimmer.
Sein Zimmer war ein dunkler Raum. An den Wänden hingen düstere Poster von aggressiven Bands und die Farben der einzelnen Möbelstücke im Raum war Schwarz. Sogar die Bettwäsche war schwarz. Es schien, als würde die Farbe Dan beherrschen. Ich setzte mich auf sein Bett und sah ihn schweigend an. Eine Weile schwieg auch er, dann sagte er: „Du musst gehen.“ „Was?“ „Ich sagte, du musst gehen, du kannst nicht länger hierbleiben. Das hier ist die Hölle für dich.“ Ich sah ihn stumm an. Ich wusste dass er Recht hatte. Aber wie sollte ich von hier fliehen? Dies war die Hölle, es gab keinen Ausweg. Er packte mich an den Schultern und schüttelte mich leicht. „Rose, was du dir da bieten lässt ist…“ Er verstummte. Unten war die Haustüre zugeschlagen. Man konnte vernehmen, wie jemand die Treppe zum Keller runter polterte. Dann das Zuschlagen einer Tür. Und schliesslich die wütende Stimme meines Vaters. „Wo zum Teufel ist sie?“ Meine Mutter begann mit ihm zu reden. Kurze Zeit später vernahm ich Schritte auf der Treppe. Die ganze Zeit hatte Dan mich an den Schultern gepackt gehalten. Schliesslich liess er mich los. „Geh!“, befahl er. „W-W-Was…?“, stotterte ich. „Geh, flieh, spring aus dem Fenster!“ Ich sah ihn an. Er war verrückt. Doch als mein Vater schnellen Schrittes den Gang entlangkam, öffnete ich das Fenster, trat auf den Vorsprung hinaus und robbte mich ein wenig an der Wand entlang.
Die Geschichte is SUPER!!! Du kannst echt gut schreiben
Wow, echt nicht schlecht!

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