Krawall Frankreich



Mich wundert es direkt ein wenig, dass ihr euch noch nicht über das hochbrisante Thema in Frankreich ausgelassen habt. Oder ist das uninteressant, weil es beim Nachbarn stattfindet? Immerhin gab es heute Nacht schon die ersten Nachahmungstäter in Berlin und Bremen.
Stimmt, davon hab ich heute gehört. Ich weiß nicht wieso, aber es geht bei mir vorbei. Ich hab da auch nur durch Zufall von erfahren (obwohl ich eigentlich "Zeitung" lese - unsere "Zeitung" kann man nicht als Zeitung bezeichnen, finde ich Augenzwinkern ). Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Ich meine, wenn die Regierung wirklich nichts macht und den Leuten ihre Zukunft damit quasi zerstört wird (ich weiß wirklich nur sehr wenig darüber, also, wenn ich da was falsches aufgeschnappt habe, sorry!) dann kann ich verstehen, dass denen irgendwann der Kragen platzt. Nicht, dass ich das unterstütze, eigentlich sollte man das auch anders lösen können, aber wenn die Leute von der Regierung nichts macht (was hat Frankreich eigentlich für eine Regierung? Läuft da nicht alles über Paris? Also nicht so wie hier mit den Bundesländern, sondern eher Bezirken mit Nummern, die dann auch auf den Nummernschildern zu finden sind...) - ich weiß nicht, wie leicht das da ist, eine neue Regierung zu bekommen - und wenn, dann heißt das noch nicht mal, dass dadurch was besser wird. Aber ich habe gehört, dass dadurch auch unschuldige und unbeteiligte Menschen verletzt wurden... find ich ziemlich bescheuert, denn das geht wirklich zu weit! Irgendwie erinnert mich das Ganze wirklich sehr stark an Deutschland... hohe Arbeitslosigkeit etc. - ich hab mich dann auch gefragt, wann die hier damit loslegen... - ich mein, das musste doch kommen, oder? (Aber ich hab auch gehört, dass die behaupten es hätte nichts mit Frankreich zu tun, sondern wäre "nur so")

Ja, meine bedürftige Meinung dazu Augenzwinkern
ich meine klar ist das wichtig, doch ich weiß nicht was ich darüber denken soll, ganz ehrlich.ich bin ein wenig geschockt über solche meldungen und kann momentan einfach noch nicht viel zu sagen.ich finde sowas einfach nur schlimm
ich gebe charm da recht, dass die regierung auch ein stück weit schuld hat. aber wie jemand dann gleich menschen töten kann..ich will nichts rechtfertigen, bin aber der meinung, dass es andere wege gibt als gewalt. und: wo ein wille ist, ist meistens auch ein weg. natürlich kann kaum einer von uns sich in die situation dort hineinversetzen, aber auf unfähigkeit mit gewalt zu reagieren finde ich ehrlich gesagt ziemlich erbärmlich..
Zitat:
Original von Ari
aber auf unfähigkeit mit gewalt zu reagieren finde ich ehrlich gesagt ziemlich erbärmlich..
genau Daumen hoch
Das muss auch anders gehen, Gewalt ist (weiß, alter Spruch, der aber wahr ist) keine Lösung...
Da ist jemand gestorben? Als ich das letzte Mal Nachrichten gesehen haben, haben die gesagt, dass es ein Wunder sei, dass noch keiner gestorben wäre.
Ich persönlich finde es an und für sich gut, wenn dem Staat mal so richtig eingeheizt wird, aber die Leute in Frankreich machen das nur als Ausdruck ihrer blinden Wut und ohne jedes Ziel, absolut willkürlich, sogar gegen Unschuldige gerichtet.
Ich glaube ich liege gar nicht mal so falsch, wenn ich prognostiziere, dass es anfänglich Bemühungen vom Staat gibt, aber bald dann wieder der Alltag mit wenigen Verbesserungen vorherrscht.

Zitat:
Original von charm
Irgendwie erinnert mich das Ganze wirklich sehr stark an Deutschland... hohe Arbeitslosigkeit etc. - ich hab mich dann auch gefragt, wann die hier damit loslegen


In dieser Hinsicht bin ich seeeeehr pessimistisch. Ich glaube, dass sich ein gewisser Prozentsatz von Betroffenen(=Arbeitslosen, etc.) der rechten Bewegung anschließt und damit eine starke Nazi-Bewegung wieder aufkommt. Ich hab mal eine Doku auf "Phönix" zu diesem Thema gesehen und dabei hats in mir gebrodelt und der Gedanke, dass ein zweites Nazi-Deutschland(oder Österreich?) wieder möglich ist, hat mir Magenschmerzen bereitet. unglücklich
Zitat:
Da ist jemand gestorben?


Ja, ein 70jähriger mann ist verstorben, wurde vor ein paar tagen von jugendlichen zusammengeschlagen.

Zitat:
Ich persönlich finde es an und für sich gut, wenn dem Staat mal so richtig eingeheizt wird, aber die Leute in Frankreich machen das nur als Ausdruck ihrer blinden Wut und ohne jedes Ziel, absolut willkürlich, sogar gegen Unschuldige gerichtet.


die richten sich doch fast ausschließlich gegen unschuldige! das ist es ja, die unschuldigen leiden viel mehr darunter und sinnlos ist es obendrein.

das problem ist, dass viele leute einfach nur nach ein paar leuten urteilen, die sie kennen. wenn ein ausländischer mitbürger sich auffallend oder provozierend verhält, wird das gleich auf alle verallgemeinert. dabei möchte ich jetzt aber nicht sagen, dass alle sich richtig verhalten! natürlich sind die deutschen oftmals asozial, heißt aber dass ausländer das auch manchmal ist. mal ein beispiel: die türken in der türkei sind ganz anders als die in deutschland! ich habe nichts gegen diese personen selbst, aber erschreckend finde ich es schon und kontakt möchte ich zu jemandem, der sich so verhält, auch nicht unbedingt.
Hmmm, meine Meinung zu diesem Thema ist eigentlich relativ einfach:

Ausnahmezustand ausrufen - Ausgangssperre verhängen - und dann die Armee auf die Straße geschickt mit den lustigen Stahlgeschossen mit Gummimantel von der israelischen Armee - Widerstand mit roher Gewalt brechen und alles was auf der Straße rumläuft abschieben


Das mit dem Bus hat den Bogen definitiv überspannt. Oder all diese anderen Geschichten - wo sich der Hass auf unschuldige Bürger entläd. Auf Bürger die die Randalierer beruhigen wollen, zur Vernunft bringen wollen, die ihr eigenes Habe schützen wollen. Was war denn mit der Gehbehinderten Frau in einem Bus die der Busfahrer gerade so noch herrausziehen konnte? Oder dem alten Mann gestern? Und vor allem wo kommt dieser Hass her? Und worauf beruht dieser Hass?

Man muss sich die Situation auch einmal im ganzen anschauen. Die ganze Geschichte hat irgendwo vor zig,zig Jahren angefangen. Leute aus den vorherigen Koloniene kommen nach Europa (sei es nun Frankreich, England,...) auf der Suche nach dem schnelle Geld, aber sind nicht bereit sich in die Gesellschaft zu integrieren. Dadurch entsteht dann eine Zweiklassen- Gesellschaft. Dazu kommen dann noch erschwerend solche Sachen wie: keine oder schlechte Ausbildung wegen Sprachproblem (zurückzuführen auf die mangelnde Integration), keine soziale Anbindung, "Abschiebung" in diese Wohngegenden die soziale Brennpunkte sind.... usw. da dreht sich eine Spirale immer weiter nach unten. Und was wir da gerade sehen ist der Bodensatz. Dieser Hass den wir da gerade sehen - der ist entstanden durch das eigene Versagen. Mir kann keiner Erzählen, dass man diesem Elend nicht entkommen kann. Mir kann auch keiner erzählen, dass in Frankreich eine Art Appartheit für die weiterbildenden Schulen existiert oder irgendwelche Leute von der Universität ausgesperrt werden und ihnen die Zukunft von Seiten des Staates verbaut wird. Frankreich hat einen potenten Arbeitgeber, der viele junge Männer anstellen würde - die Berufsarmee - aber für sowas sind sich ja viele wieder zu fein...

Und in meinen Augen ein ganz klarer Fall - wenn ich in ein Land komme und da Anschluß, Arbeit, Ausbildung, etc haben will, dann muss ich mich da ein Stück weit auf jeden Fall integrieren und nicht mit dem Pass und der gleichen Sozialhilfe aufhören
Und der Staat darf auf der anderen Seite auch nicht den Schlendrian von Anfang an reinbringen und muss kriminelle Ausländer direkt wieder gen Heimat schicken, egal welche angeblichen Gefahren den Buben und Mädchen daheim drohen. Ich KANN defintiv nicht vorne herrum der arme bedrohte Junge sein und die Hand aufhalten um etwas zu Essen zu bekommen und um Hilfe flehen, ABER hinten herum bin ich ein Steineschmeißer und beklaue und betrüge das Land in dem ich lebe. Das geht nicht.

Und das ist ja nun nicht gerade zum ersten Mal - das kommt regelmäßig alle paar Jahre wieder. Die Frage ist in meinen Augen wirklich nur, warum permanent in diesen Ausländervierteln? Und ich bin weiß Gott nicht rechts oder ausländerfeindlich. Ich habe einen schwarzen Onkel und schwarze Cousins, daran soll es also mal nicht scheitern





So... und morgen editiere ich sowieso wieder die Hälfte, weil ich einfach einmal viel zu schnell geschrieben habe und mit den Gedanken nicht hinterher gekommen bin.


Was mir jetzt aber doch noch eingefallen ist und was ich noch unbedingt vor dem logout loswerden will: natürlich ist die Schuld nicht nur bei den Ausländern zu suchen, oder bei den desillusionierten Jugendlichen oder bei den Totalversagern die sich darunter gemischthaben, das ist sicherlich auch zum Teil die Schuld einer Regierung. Aber selbst Regierungsprogramme greifen nur, wenn auch eine gewisse Motivation vorhanden ist. Und ob die da so vorhanden ist? Forderungen stellen kann man immer recht schnell - aber auch etwas dafür tun? Das ist immer die Kehrseite der Medaille Augenzwinkern
Zitat:
Original von DeadMeat
aber sind nicht bereit sich in die Gesellschaft zu integrieren. Dadurch entsteht dann eine Zweiklassen- Gesellschaft. Dazu kommen dann noch erschwerend solche Sachen wie: keine oder schlechte Ausbildung wegen Sprachproblem (zurückzuführen auf die mangelnde Integration), keine soziale Anbindung, "Abschiebung" in diese Wohngegenden die soziale Brennpunkte sind.... usw. da dreht sich eine Spirale immer weiter nach unten. Und was wir da gerade sehen ist der Bodensatz. Dieser Hass den wir da gerade sehen - der ist entstanden durch das eigene Versagen. Mir kann keiner Erzählen, dass man diesem Elend nicht entkommen kann.


ich hab mich mal im Inet umgeschaut und als Ursachen für die Probleme nicht den Unwillen zur Integration und Faulheit gefunden, sondern Diskriminierung, wirtschaftlicher und sozialer Abstieg, Rassismus und fehlende Integrationsprogramme entdeckt (siehe Wiki).
Frankreich hat ein Massenarbeitslosigkeitsproblem und da kann man noch so angestrengt und bestrebt sein einen Job zu finden, man findet keinen!!!!!
Und der Staat ist noch dazu zu faul, sich um Integrationsprogramme zu kümmern! Und dann beschuldigst du die Migranten? Wenn du dir mal im Fernsehen Interviews mit Randalierern anhörst, dann wirst du sehen, dass die sehr wohl die Landessprache beherrschen! Schimpf
Und mehr als in Sachen Sprache müssen sich meiner Meinung nach die Migranten auch gar nicht anpassen.
Nun ja, Deutschland hat eine vergleichsweise hohe Arbeitslosenquote, sogar um 2 Prozent darüber. Und bei uns sind diese Arbeitslosen auch oftmals in einem bestimmten Gebiet anzusiedeln, aber sie werfen keine Steine.

Aber du willst mir doch nun nicht wirklich erklären, dass ein niemand etwas dafür kann, dass er arbeitslos ist? Das ein niemand etwas dafür kann, dass er nur den Hauptschulabschluß hat? ... da gibt es einige Fragen in diese Richtung und ich finde immer, dass Betroffene oftmals eine gewisse Mitschuld an seinem Elend trägt. Das zum einen.

Zum anderen - die meisten Steinewerfer sind nunmal einfach Immigranten. Steht sogar mehrmals im Wikipedia Artikel darin. Habe ich extra nochmal nachgelesen, das zum anderen. Und warum haben es Ausländer meist besonders schwer? Viele schreien immer Rassismus - aber man sollte da auch einmal ein wenig nachhacken. Ist das wirklich Rassismus? Werden sie wirklich diskriminiert und wie MEnschen zweiter klasse behandelt? Gibt man ihnen wirklich keine Jobs? Ich habe Verwandte in Frankreich - einen Onkel aus Gouadeloupe (?) und zwei farbige Cousins. Von Diskriminierung haben die noch nichts erzählt und Arbeit haben sie auch alle.... so schlimm kann das also schonmal nicht sein. Das mit der Armut, Perspektivlosigkeit fällt in den von mir genannten Teufelskreis mit hinein......
In meinen Augen immer noch eine Sache von Integration.

blabla - Rest vom Text geht gerade nciht, muss weg
als erstes sollte mal ein wichtiger Begriff erklärt werden: Integration

was verstehst du darunter?
ich verstehe unter Integration zum Großteil das Erlernen der Landesprache.

Du schiebst die Schuld auf die Immigranten, weil sie ja anscheinend nicht willens sind, die Sprache zu erlernen. Erstens kannst du das gar nicht wissen, zweitens können sie willens sein, aber wenn ihnen Geld fehlt(weshalb sie ja nach Frankreich kommen) und der Staat ihnen nicht die Möglichkeit anbietet sich zu integrieren, was ist dann, sind sie dann wirklich selbst schuld?

Natürlich gibt es auch solche die für nix die Hand aufhalten, aber die meisten Immigranten geht es ja schon bei der Einwanderung schlecht, was ja der Grund für die Einwanderung selbst ist, und haben so keine Chance sich zu integrieren oder eine Ausbildung zu erfahren.
Es gibt Kinder, die ihre Eltern nie Arbeiten gesehen haben, weil sie einfache keinen Job finden, obwohl sie es ständig versuchen.
Wenn es deiner Verwandschaft in Frankreich gut geht, dann kann man sich für sie freuen.
Den einen Teil der anderen kann man bedauern, weil es ihnen nicht gut geht, obwohl sie nichts dafür können, den anderen Teil verurteilen, weil sie faul sind.

mfg MrPSI
man kann sowas vor allem auch nicht auf die allgemeinheit beziehen. nicht jeder hat arbeit und die probleme in frankreich scheinen wohl ziemlich lang hinweggeschoben worden zu sein.naja man siehts ja auch daran, dass andauernd feuer in solchen alten wohnungen passiert sind, wo meistens leute aus armen ländern als immigranten dort gehaust haben.und die haben mal im Tv gezeigt wie es dort zugeht und das ist alles andere als ein einigermaßen gescheites leben unglücklich

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