Atomkraft, ja - nein?



Hallo zusammen,

nach dem beinahe-Gau in Schweden kommt die Frage wieder auf, ob Atomkraft eine Technologie ist, die wir weiter anwenden sollten. Es gibt inzwischen Fachleute die davon ausgehen, dass weitere 10 Minuten untätigkeit im AKW in Schweden zur Kernschmelze geführt hätten. Eine weitere radioaktive Verseuchung.. der Schaden wäre unvergleichlich.
Spiegel Online (jaja, ich weiß, die InternetBILD) hat die Sache natürlich wieder sehr hochgestochen formuliert und einen Helden gesucht.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,430124,00.html

Ich habe allerdings mich auf allen möglichen Seiten informiert und die Fakten bestätigt bekommen. Dazugedichtet worden ist nichts.

Bisher war ich immer der Meinung dass Atomkraft eine gute Sache sei und die Kraftwerke in unseren hochtechnologisierten Ländern keine Gefahr darstellen - jetzt bin ich eines besseren belehrt worden. Man könnte diese Kraftwerke "Hackerkraftwerke" nennen, immerhin explodieren sie wenn ihnen der Strom ausfällt ;-)

Im Reaktor selbst werden - wenn man es grob vereinfacht - Prozesse angefacht wie sie auf der Sonne auch stattfinden.

Man sagt kleinen Kindern doch immer: Spiel nicht mit schwarzen Löchern, das ist gefährlich. Dass man nicht mit der Sonne spielt hat mir aber noch keiner gesagt - allerdings sollte einem der Vorfall in Schweden genau darüber zu denken geben.

Mir ist der Atomausstieg deutlich sympatischer geworden, was meint Ihr dazu?

Grüße,

Fn0rd
Ich habe "Nein" gewählt, das bezieht sich aber hauptsächlich auf schnellen Atomausstieg.
Es ist in Ordnung, wenn keine neuen AKWs gebaut werden (wenn Alternativen vorhanden!), aber die alten sollten schon ausgenutzt werden.
Das Abschalten und Entsorgen verbraucht nämlich seeehr viel Energie, so dass es keinen Sinn macht, KKWs abzuschalten, bevor ihr Haltbarkeitsdatum abschreitet.
Sobald sie veraltet sind, sollten sie aber weg.
Oh, das ist im Moment mein Thema. Ich war total geschockt, als ich davon gehört hab - erst hab ich gedacht: Ach, es ist ja "nur" Schweden, alles halb so wild - ist weit weg. Dann musste ich an Tschernobyl denken und wie weit das gereicht hat. Und dann musste ich an meine kleine Schwester denken - ich weiß nicht, ich hatte das da nicht sofort so parat, da ich es wohl gar nicht wirklich realisiert hab, dass sie im Moment in Schweden auf so einer Kinderkirchenfreizeit ist.

Ich bin eh schon gegen diese ganzen Kernkraftwerke - die verherenden Folgen, die bei einer solchen Katastrophe entstehen können, machen die durch Atomkraft gewonnene Energie nämlich auch nicht wett. Wenn wir ein zweites "Tschernobyl" haben, ist das Gejammer groß - aber vorher wird einem versichert, dass da absolut gar nichts passieren kann, da das ja absolut sicher sei. Man sieht es ja an Schweden. Ich weiß, die haben da wohl ein klein wenig anderes System, aber im Prinzip ist es doch alles dasselbe, oder? Nur das bei einem System die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalles und einer damit folgenden Katastrophe größer ist und bei dem anderen ein bisschen oder auch ein bisschen mehr vermindert. Doch die Tatsache, dass etwas passieren kann, bleibt und das macht die ganze Angelegenheit für mich persönlich sehr unsympathisch. Allein wenn man sich einmal vorstellt, dass man verseucht wird und es selbst nicht merkt?

Nein, ich bin gegen die Dinger und froh, wenn meine Schwester wieder heil daheim angekommen ist.

charm Danke mit Blumen
Ich bin gegen den Ausstieg aus der Kernkraftenergiegewinnung, da es immernoch eine der effiezientesten und "saubersten" Methoden ist die wir bisher haben.
Im Vergleich zu einem Öl- oder gar Kohlekraftwerk ist ein KKW geradezu blitzblank sauber, da es nicht unmittelbar die Umwelt mit seinen Abgasen/-wässern belastet, und zudem noch ein vielfaches der Leistung erwirtschaftet.
Einziger Haken: es entsteht radioaktiver "Müll". Dieser kann jedoch mittels einer Wiederaufbereitungsanlage wie sie in La Hague vorhanden ist bis zu 3 mal wieder als Brennstoff für ein KKW eingesetzt werden.
Versucht das mal bei nem Kohlekraftwerk.
Und das es soviele Leute gibt die sich über Castortransporte aufregen ist mir ernsthaft schleierhaft. Würde man sich informieren wüsste man, dass die Strahlung die in unmittelbarer Nähe eines solchen Transporters vorzufinden ist, kaum höher ist als bei einem Langstreckenflug in die USA.
Was viele Laien nämlich nicht wissen ist, dass wir permanent von natürlicher Strahlung beschossen werden. Wer schonmal mit einem Geiger-Müller-Zählrohr rumexperimentiert hat wird wissen wovon ich rede: hält man was Erde ausm Süden der Republik davor knisterts was lauter als ausm Norden, halte ich das Gerät an mich selbst knisterts sogar auch (und bei meiner Physiklehrerin sogar richtig stark ^^)...
Beim Fliegen sind wir ebenfalls einer erhöhten Strahlendosis ausgesetzt (da die Strahlung aus dem All kommt).
Und da im Allgemeinen ziemlich hohe Sicherheitsvorkehrungen gelten sind wir nicht so gefährdet durch KKWs wie viele glauben. Es gab zwar in den letzten Jahrzehnten auch etliche Zwischenfälle (auch in Deutschen und Österreichischen KKWs), allerdings waren sie alle zu bekämpfen/lösen.

Hinzukommt dass bei weitem nicht aller "Atommüll" nutzlos ist. Viel wird für die zivile Forschung genutzt und sogar auch für die Medizin. Es gibt sogar spezielle Reaktoren die nur für solche Zwecke gebaut wurden.

Wer jetzt sagt: Aber wir haben doch die regenerativen Energien wie Wind, Wasser, Sonne und Biomasse?! Der hat noch nicht verstanden dass diese Anlagen gerade noch in ihren Kinderschuhen stecken und wesentlich ineffiezenter sind als ein einzelnes KKW. Man bräuchte tausende wenn nich mehr, dieser Anlagen um alle KKWs abzuschaffen.
Und ich möchte eigentlich nicht überall nur noch Windräder, und am Strand Tidenhub-Kraftwerke sehen...

Hinzufügen möchte ich noch, dass die Forschung auf dem Bereich der Kernenergie in den letzten Jahren keineswegs stehengeblieben ist. So war in einer der letzten Ausgaben der "Spektrum der Wissenschaft" zu lesen, dass in Deutschland eine neue Art von Reaktor entwickelt wurde, die in einigen Jahren zum ersten mal in Südafrika zum Einsatz kommen wird. Die große Neuerung ist, dass statt Brennstäben jetzt Kugeln aus verschiedenen Legierungen und Metallen mit einem Kern aus vielen winzigen Uran/Plutoniumkügelchen zum Einsatz kommen. Das Gesamtkonzept dahinter bewirkt, dass man eine Art "Aktivierungsspannung" anlegen muss um den Reaktor am Laufen zu halten. Fällt der Strom aus oder fehlt diese Spannung fährt der Reaktor automatisch runter, da die Reaktivität nachlässt.
(so in etwa, werde den Artikel bei Gelegenheit nochmal raussuchen)


....so das dürfte es erstmal von meiner Seite aus sein vlt fällt mir noch was ein ^^
Ich habe ebenfalls mit "Nein" gestimmt - aus zumeist den selbigen Gründen wie Jochen. Ein totaler Abbau von heute auf morgen ist doch vollkommen unrealistisch - das wissen auch die Politiker und Fachleute. Charm hat schon richtig gesagt, dass Folgekatastrophen immer wahrscheinlicher sind und trotzdem muss man sich selbst eingestehen, dass diese "Höllenmaschinen" einiges verwirklicht haben. Momentan gibt es, wenn man ehrlich ist, doch keine Alternative mit selbiger Effizienz! Man sollte dem Ganzen also so entgegen lenken, dass man einen weiteren Ausbau/Aufbau verhindert und bemüht ist, schohnendere Mittel zu erforschen.



Liebe Grüße, Jan
sauber ist die atomenergie auch nicht. erstmal heizt das kuehlwasser die fluesse auf, auch wenn nur grenzwertig. trotzdem gibt das schaeden an der umwelt. und das strahlende zeug ist nun wirklich nicht sauber. es einfach in die erde zu verbuddeln (man kann es ja nicht endlos aufbereiten) ist auch nich die lösung, was soll es denn da unten?

fn0rd
Das Problem bei der sogenannten "Endlagerung" ist es ja, dass es keine Lösung gibt, die uns zu 100% vor Strahlungen schützt und die gleichzeitig sicher ist. Denn es wird ja nicht einfach nur verbuddelt. Allein der Aufwand für die Suche solcher Endlager kostet viel Zeit und Geld,da Gutachten erstellt werden müssen, die Sicherheit (z.B. bei Erdrütschen, Erdbeben....) und auch das Problem mit den Anwohnern geklärt werden muss, denn wer will schon ein Endlager neben seinem Ort haben?Selbst die Leute, die für Atomkraft sind, wollen das meistens nicht.
Zitat:
Original von Martin
Hinzufügen möchte ich noch, dass die Forschung auf dem Bereich der Kernenergie in den letzten Jahren keineswegs stehengeblieben ist. So war in einer der letzten Ausgaben der "Spektrum der Wissenschaft" zu lesen, dass in Deutschland eine neue Art von Reaktor entwickelt wurde, die in einigen Jahren zum ersten mal in Südafrika zum Einsatz kommen wird. Die große Neuerung ist, dass statt Brennstäben jetzt Kugeln aus verschiedenen Legierungen und Metallen mit einem Kern aus vielen winzigen Uran/Plutoniumkügelchen zum Einsatz kommen. Das Gesamtkonzept dahinter bewirkt, dass man eine Art "Aktivierungsspannung" anlegen muss um den Reaktor am Laufen zu halten. Fällt der Strom aus oder fehlt diese Spannung fährt der Reaktor automatisch runter, da die Reaktivität nachlässt.
(so in etwa, werde den Artikel bei Gelegenheit nochmal raussuchen)


Ich war letztens im Forschungszentrum Jülich, und was die mir da erzählt haben, hat mich schon einigermaßen geschockt:
Dort gibt es so einen Kugelreaktor, er würde auch funktionieren und ist laut den Wissenschaftlern dort auch extrem sicher. Dieser Reaktor wurde angeblich schon einmal außerhalb des FJ getestet, dort trat ein kleiner(!) Zwischenfall auf und die umliegende Bevölkerung und die Politik ließen in stilllegen (kann ich verstehen, aufgrund mangelnder Informationsversorgung...).
Da die deutsche Politik diesen Reaktor ja nun verboten hat, wurde der in Jülich ebenfalls abgestellt, und wird nun im Ausland getestet, bzw. schon verwendet. Wir geben also mal wieder einen großen Entwicklungsfortschritt aus der Hand, weil sich einige Leute nicht genügend informieren...

Nun zum Ausstieg allgemein:
1. Der Deutsche (und weltweite) Energieverbrauch wird weiter steigen, möglicherweise muss man versuchen, das zu bremsen. (Also die erzeugte Energie effizienter nutzen)
2. Da in absehbarer Zeit(ich finde leider grade keine Zahlen, vllt. hat jemand anders welche?) die fossilen Brennstoffe verbraucht sind, muss man sich nach anderen Möglichkeiten umsehen.
3. Windkraft und Sonne sind zu teuer und zu schwach.
4. Kernfusion wird frühestens in 30-40 Jahren nutzbar sein, Wissenschaftler meinen, dass die Kohle zuerst verbraucht ist, man muss also eine Lücke überbrücken.
5. Es gibt sichere Kernkraftwerke!
6. Sie sollten solange genutzt werden, bis es eine vernünftige Alternative gibt, noch ist das nicht der Fall.

mfG 20

edit: Und sämtliche Argumente, dass Atomkraft zu "schmutzig" oder "gefährlich" ist, sind irrelevant, denn schließlich möchte keiner von uns im Dunkeln leben, oder? ZUERST müssen die Alternativen gefunden, getestet und schon genutzt werden, danach kann man über einen Ausstieg nachdenken. Ich glaube das ist es, was viele Leute einfach nicht realisieren, wir haben keine andere Wahl. (Außer zurück in die Steinzeit *g*)
Ich habe auch mit nein gestimmt - die Gründe wurden schon ausreichend vorgetragen.
Über so eine Art Kugelreaktor habe ich auch mal was gelesen (wenn wir von demselben sprechen). Der wird jetzt in Südafrika (nähe Kapstadt) getestet und soll angeblich energieeffizienter und gleichzeitig sicherer sein.

zu den fossilen Brennstoffvorkommen (die Zahlen habe ich aus dem Erdkundeunterricht - aber so ähnlich habe ich es auch in einem Fernsehbericht und im Internet gesehen):
Ich glaube, dass man keine Zahlen finden kann, weil es einfach keine zuverlässigen Zahlen GIBT.
Einige Experten sagen, dass uns bei gleichbleibendem Wachstum des globalen Energieverbrauchs das Öl in 50 Jahren ausgehen wird, andere sprechen von 80 - der Ölschiefer, dessen Abbau sehr viel teurer ist und in der Energiegewinnung ziemlich ineffizient ist (und "schmutzig", aber ich glaube, wenn man wirklich wollte, dann ließe sich eine Lösung finden), war auch nicht einbezogen. Erdgas hält allerdings ebenfall nicht länger.
Und die Kohle? Die Steinkohlegewinnung wird ja langsam abgebaut (auch wenn noch einiges vorhanden ist), aber laut den Infos, die ich im Erdkundeunterricht erhalten habe, hätten wir (diesmal global gesehen) noch genug Braun- und Steinkohle für mindestens 100, wenn nicht gar 200 Jahre, je nachdem wie stark der Verbrauch ansteigt, wobei auch die Genauigkeit dieser Zahlen angezweifelt werden darf, da ja das Wachstum des Energieverbrauches kaum vorausberechenbar ist und jede Schätzung unterschiedliche Werte ergibt.

Dennoch sollte man natürlich langfristig gesehen dazu übergehen erneuerbaren Energien den Vorzug zu gehen (Nutzung der Sonnenenergie ist in Ländern in der Nähe des Äquators sicherlich sinnvoll). Aber das alles braucht nun einmal seine Zeit. Wenn Sonnenenergie vielfach so teuer ist wie Energie aus Kohle, dann WIRD einfach keiner komplett auf Sonnenenergie umstellen, das muss sich erst einmal ändern - was nur mit einer Technologieverbesserung möglich ist.

Gruß
MI
hallo.
ich habe nein gestimmt, aber leider aus überhasteter reaktion heraus. ich hatte das forumthema noch so parat in der birne, dass ich mit der fragestellung der umfrage nicht nachkam. Ditsch
ich bin für den baldigen atomausstieg. das problem ist doch nicht der transport an sich, wieso viele der leute sich festketten und so, sondern das problem der endlagerung und deren folgen, die niemand absehen kann - die aber auch ganz sicher nicht positiv sein werden.
natürlich stellt sich die frage, welche alternativen es gibt... alternative ideen gibt es zum glück einige. aber endlich müssten sich alle mal klar werden, dass die zeit gekommen ist, um damit anzufangen. stellt euch vor, auf jedem zweiten haus wäre eine solaranlage für warmwasser und heizung; oder sogar eine photovoltaikanlage, um strom daraus zu bekommen. DAS wäre ein ANFANG!! aber kaum jemand tut es. weil die dinger sich erst nach 10 jahren oder ein bischen mehr amortisiert haben. ...und wo bleibt der umweltgedanke? wenn es knallt sagen viele ach hätten wir nur... dann tut endlich mal was!! wir haben immerhin schon die vorrichtung für ne solaranlage wenigstens bis zum dach hochlegen lassen. nun fehlen nur noch die kollektoren. und die sollen nächstes jahr kommen.
also nicht nur machen lassen - selber auch was dafür tun.

vg. lisa
Die Sache mit der Atonkraft ist schon schwierig,aber ich finde man sollte die Atomkraft erst abschaffen wenn man genügend alternativen hat! Naja,ich find Atomkraft gar nicht so schlimm,naja,Atomkraft is immerhin sauberer als Kohle,Gas oder Öl,da sollte man erst diese Kraftwerke abschalten ehe man an Atomkraftwerke denkt!
Ich finde diese Diskussion um die Abschaltung der Atomkraftwerke eh doof,weil bis jetzt is ja noch nichts passiert und wir haben ja auch die modernsten Anlagen hier!
Ich hoffe, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, dass der Ausstieg geschieht. Denn, dass die AKWs sicher sind, kann doch nach den Vorfällen, die in den letzten 25 Jahren passiert sind, keiner mehr glauben. Ich möchte gar nicht wissen, wie oft es Störungen gab, von denen die Öffentlichkeit nichts erfahren hat.
Leider ist die Lobby der Kernkraft/Atomkraft-Anhänger so groß, dass es hauptsächlich eine Geldfrage ist, wann man vollständig auf Wasser-, Wind-und Sonnenenergie umsteigen kann. Vermutlich ist es fraglich, ob es je passiert, aber grundsätzlich bin ich auf jeden Fall für den Ausstieg.
Zitat:
Original von Luke1

Leider ist die Lobby der Kernkraft/Atomkraft-Anhänger so groß, dass es hauptsächlich eine Geldfrage ist, wann man vollständig auf Wasser-, Wind-und Sonnenenergie umsteigen kann.


Wie darf ich das Verstehen? Ein Umstieg würde natürlich Milliarden kosten - schon allein, weil für jedes Windkraftwerk, das gebaut wird, ja auch entsprechend die Megawattzahl des Kraftwerks in Fossilbrennstoffenergie gebaut werden muss, um die Stromversorgung in Totalausfallzeiten zu sichern.
Oder meinst du, dass erst einmal Schmiergelder in horrenden Summen gezahlt werden müssten?

Gruß
MI
Mich würde die Weiterführung des Gesprächs auch interessieren. Aber, wenn ich Luke richtig verstehe, bezieht sich seine Argumentation vielleicht auf Aussagen, die in Zeitungsartikeln über das Thema gemacht werden.
Ich habe da mal was raus gesucht.
Quelle:
http://www.welt.de/wirtschaft/article158...Laufzeiten.html

" Tauschgeschäft für längere AKW-Laufzeiten
Der drittgrößte deutsche Energieversorger verspricht der Politik weitreichende Gegenleistungen, wenn die im Atomausstieg beschlossene Laufzeitverkürzung für das Kernkraftwerk Neckarwestheim aufgehoben wird. Das Land Baden-Württemberg unterstützt den Vorstoß.
„EnBW macht zum Thema Kernenergie ein Angebot“, sagte der neue Konzern-Chef Hans-Peter Villis in Berlin: „In einem mit der Politik zu verabredenden Umfang werden die Vorteile aus dem verlängerten Betrieb des Kernkraftwerkes Neckarwestheim weitergereicht.“ Zum Umfang der Gegenleistungen wollte Villis keine Details nennen: Das solle in Gesprächen mit denen geklärt werden, die „die Entscheidung darüber haben werden, dass die Laufzeitverkürzung zurückgenommen wird.“ Der Konzern-Chef bot aber an, die Ökostrom-Investitionen seines Konzerns zu erhöhen: „Wir würden verstärkt in erneuerbare Energien investieren, aber auch beispielsweise in Forschung und Entwicklung neuer Technologien.“
"Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) erklärte, er wolle die Atompolitik zum Thema im Bundestagswahlkampf 2009 machen. In seiner Partei sehe er eine Mehrheit dafür. Den unter der rot-grünen Vorgängerregierung gefassten Beschluss, aus der Kernkraft auszusteigen, nannte er, „nicht durchdacht“. Glos begrüßte den Ausbau erneuerbarer Energien, wies aber darauf hin, dass Wind- und Solarkraft nur unstetig Strom liefern."

Das ist jetzt nur ein Ausschnitt aus dem Zeitungsartikel, aber es lässt schon die Frage aufkommen, ob es tatsächlich zum Atomausstieg kommen wird oder ob es nicht nur eine Hinhaltetaktik ist, um die Kritiker und Gegner der AKWs ruhig zu halten.
So lange, wie die Politiker den Energiekonzernen, die auf die AKWs zurückgreifen, den Rücken stärken und keinen Druck ausüben, wird es nicht zum Ausstieg kommen. (Das soll jetzt ohne Wertung sein.)

Ein anderer Artikel, den ich gefunden habe, gibt noch einmal einen kleinen Überblick, über die erneuerbaren Energien und ihre Verbreitung in Deutschland. Quelle:
http://www.welt.de/wirtschaft/article153...hn_Prozent.html

"Öko-Energie-Anteil steigt auf fast zehn Prozent
Der Anteil der verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen steigt in Deutschland. Strom wird sogar inzwischen zu mehr als 14 Prozent daraus gewonnen. Mit der erneuerbaren Energie spart Deutschland rund 115 Mio. Tonnen klimaschädlichen Kohlendioxids. Doch die Investitionen gehen zurück.
In Deutschland wird inzwischen fast ein Zehntel der verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Der Anteil der aus Wind, Sonne, Biomasse und anderen regenerativen Quellen gewonnenen Energie sei 2007 von 8,0 auf 9,1 Prozent gestiegen, teilte der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) in Berlin mit. Damit sei Deutschland das Land mit dem schnellsten Wachstum bei erneuerbaren Energien. Beim Strom stieg der Anteil von 11,8 Prozent auf 14,3 Prozent, wofür aber kaum Neuanlagen, sondern bessere Windverhältnisse verantwortlich seien. Mit dieser Ökostrom-Menge wurde der von der EU-Kommission für Deutschland geforderte Anteil von zwölf Prozent im Jahre 2010 bereits drei Jahre früher übertroffen. Die Bundesregierung strebt bis 2020 einen Ökostrom-Anteil von etwa 25 bis 30 Prozent an.
Der Bundesverband warnte jedoch vor Stagnation. So gab es beim Kraftstoff lediglich einen moderaten Zuwachs von 6,6 auf 7,0 und beim Heizen von 6,0 auf 6,4 Prozent. Auch seien bei der Windenergie und Biomasse die Investitionen in Neuanlagen stark zurückgegangen. „Die anstehenden Gesetzesvorhaben müssen neue Impulse setzen“, sagte BEE-Präsident Johannes Lackmann. „Die bisherigen Ankündigungen der Bundesregierung in Bali und Brüssel reichen nicht aus, um den erfolgreichen Kurs der letzten Jahre fortzusetzen.“
Im vergangenen Jahr wurden laut BEE rund 86,7 Mrd. Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen. Dies sei ein Zuwachs von 13,7 Mrd. Kilowattstunden und entspreche etwa der Leistung eines Kernkraftwerks, erklärte BEE-Präsident Johannes Lackmann. Rund 45 Prozent des Ökostroms wurden demnach aus Windenergie gewonnen, rund ein Viertel aus Wasserkraft. Nur drei Prozent stammten aus Solarenergie, der Rest aus Biomasse, Biogas und Erdwärme.
Die Zahlen des BEE stimmen ungefähr mit der Prognose überein, die der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bereits im November für 2007 abgegeben hatte. Windkraftanlagen produzierten im vergangenen Jahr rund 38,5 Mrd. Kilowattstunden Strom, rund acht Mrd. mehr als im Vorjahr. Grund sei, dass nach mehreren windschwachen Jahren 2007 wieder ein normales Windjahr gewesen sei. Die Installation neuer Windkraftanlagen sei zurückgegangen. Das geringe Plus bei den Biokraftstoffen sei darauf zurückzuführen, dass diese im vergangenen Jahr erstmals besteuert wurden, erklärte der BEE. „Der Markt wurde abgewürgt“, kritisierte Geschäftsführer Milan Nitzschke."
" Im vergangenen Jahr wurden laut BEE rund 86,7 Mrd. Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen. Dies sei ein Zuwachs von 13,7 Mrd. Kilowattstunden und entspreche etwa der Leistung eines Kernkraftwerks, erklärte BEE-Präsident Johannes Lackmann. Rund 45 Prozent des Ökostroms wurden demnach aus Windenergie gewonnen, rund ein Viertel aus Wasserkraft. Nur drei Prozent stammten aus Solarenergie, der Rest aus Biomasse, Biogas und Erdwärme.
Die Zahlen des BEE stimmen ungefähr mit der Prognose überein, die der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bereits im November für 2007 abgegeben hatte. Windkraftanlagen produzierten im vergangenen Jahr rund 38,5 Mrd. Kilowattstunden Strom, rund acht Mrd. mehr als im Vorjahr. Grund sei, dass nach mehreren windschwachen Jahren 2007 wieder ein normales Windjahr gewesen sei. Die Installation neuer Windkraftanlagen sei zurückgegangen. Das geringe Plus bei den Biokraftstoffen sei darauf zurückzuführen, dass diese im vergangenen Jahr erstmals besteuert wurden, erklärte der BEE. „Der Markt wurde abgewürgt“, kritisierte Geschäftsführer Milan Nitzschke.
Der Verbrauch von Wärme aus erneuerbaren Energien blieb im vergangenen Jahr konstant. 2007 stammten erneut mehr als 90 Prozent der erneuerbaren Wärmeenergie aus Biomasse. Nur rund fünf Prozent stammten aus Solarwärme, etwa 2,5 Prozent aus Erdwärme. Damit hat sich der Bereich, der mit dem geringsten Mitteleinsatz den größten Beitrag zum Klimaschutz leisten könnte, kaum weiterentwickelt: „Der schlafende Riese wurde nicht geweckt“, kritisierte Nitzschke das zögerliche Vorgehen der Bundesregierung. Laut Bundesverband wurden durch erneuerbare Energien im Jahr 2007 rund 115 Mio. Tonnen klimaschädlichen Kohlendioxids eingespart, nach rund 101 Tonnen im Vorjahr."

Für mich kommt da die Frage auf, wenn das alles mit den erneuerbaren Energien so gut läuft, warum dann nicht noch mehr dort rein investiert wird. Sicherlich mag es nicht die preisgünstigste oder bequemste Variante sein, aber wenn es eine tatsächliche umweltschonende und sichere Energiegewinnung gibt, dann ist das, die der erneuerbaren Energie.
Und das sind nicht die einzigen Argumente, die für einen Ausstieg aus der Atomkraft sprechen.
Zitat:
Original von schneeweißchen
Für mich kommt da die Frage auf, wenn das alles mit den erneuerbaren Energien so gut läuft, warum dann nicht noch mehr dort rein investiert wird. Sicherlich mag es nicht die preisgünstigste oder bequemste Variante sein, aber wenn es eine tatsächliche umweltschonende und sichere Energiegewinnung gibt, dann ist das, die der erneuerbaren Energie.
Und das sind nicht die einzigen Argumente, die für einen Ausstieg aus der Atomkraft sprechen.


Richtig, die Frage stelle ich mir auch immer. Und ich bin bei meinen bisher bescheidenen Versuchen dem Ganzen auf den Grund zu gehen (allerdings bin ich ja auch kein Fachmann Augenzwinkern ), auf folgende Punkte gestoßen, die ich mir natürlich vorstellen kann:

1. Eines der größten Probleme ist meiner Meinung nach die zeitliche Änderung der Verfügbarkeit. Bei Wasser und Biomasse ist das kein Problem - aber die wechselnde Stromzufuhr von insbesondere Windparks (aber auch Solarzellen) stellt meiner Einschätzung nach schon ein Problem dar.

Gehen wir einmal die Energien durch - angefangen bei der Windenergie:
Erstens können (und führen bereits) geringe Verspätungen im Umleiten des Stroms zu einer Unter/Überlastung der Netze, was verheerende Folgen haben kann und zweitens könnten bei vermehrter Nutzung der Windenergie plötzliche Versorgungsprobleme auftreten. Man muss nämlich sehen: Wenn eine Flaute herrscht - gibt's keinen Strom, herrscht Sturm - auch nicht. Was bedeutet das konkret? Das bedeutet, dass man innerhalb von Sekunden neuen Strom "beschaffen" muss. Heutzutage wird dazu wohl Energie aus Speicheranlagen beschafft und gleichzeitig werden einige Kohlekraftwerke hochgefahren, die nur zu diesem Zweck (!) errichtet wurden und die restliche Zeit mit verminderter Leistung (und erheblich vermindertem Wirkungsgrad, d.h. überproportionalem CO2 Ausstoß. Nebenbeibemerkt werden diese Kohlekraftwerke nicht ausgeschaltet, wenn eine Windspitze herrscht - ein Kraftwerk kann man nämlich nicht so einfach "abschalten".
Man betrachte auf der Seite http://www.iwr.de/wind/veroeff/winnorma.html eine - wenn auch um 10 Jahre veraltete - Darstellung. Dort zeigt Bild 4 die monatlichen Windmittel - und schon hier zeigen sich DEUTLICHE Unterschiede! Wenn man tägliche oder gar stündliche Änderungen betrachtet (tägl. gab es in der ADAC-Zeitschrift glaube ich), dann hat man noch viel höhere Schwankungen.
In Bild 6 und den Tabellen kann man dann die Auswirkungen der unterschiedlichen Winde betrachten. Wenn ich die Daten richtig auswerte bedeutet das, dass - innerhalb normaler monatlicher (nicht täglicher!) Schwankungsrate, die Energieerzeugung um bis zu 100% varriert (100%=niedrigste Monatsmittel).
Darin sehe ich schon ein Problem, denn das würde bedeuten, man bräuchte erstens eine noch stabilere Netzinfrastruktur, zweitens mehr Speicherkapazität (Stichwort Speicherkraftwerk) und drittens eine enorme Überkapazität, die bei Bedarf hochgefahren werden kann.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Probleme THEORETISCH behebbar sind.

Betrachten wir nun die Sonnenenergie.
Da gibt's ja auch größere Schwankungen - allen voran die fehlende Energieerzeugung in der Nacht. Im Sommer ist das kein Problem - immerhin schlafen ja die meisten nachts und verbrauchen dort nur geringfügig Energie - aber im Winter dürfte in den Abendstunden ebenfalls eine Verbrauchsspitze existieren, da zu dem Zeitpunkt auch die ganze Industrieproduktion noch läuft!
Diese könnte nur gedeckt werden, wenn man ausreichend Überkapazität schafft.

Als nächstes gäbe es die Wasserkraft.
Hier denke ich sind die Ressourcen - anders als in Schweden oder v.a. Norwegen - wohl begrenzt, obwohl dort noch mehr möglich wäre. Die Schwankungen sollten ausgleichbar sein.

Geothermalenergie:
Es gäbe nicht allzu viele Quellen dafür hier, besonders in Südwestdeutschland könnte das Ganze aber doch eine Alternative sein - aber Geothermalenergie ist noch nicht so weit erforscht und recht teuer.

Und zum Schluss fielen mir noch die Biokraftwerke ein.
Da gäbe es sicher Kapazitätsmöglichkeiten, allerdings sollten wir dafür sorgen, dass wir die Energiepflanzen NICHT aus Amerika oder Afrika importieren, dass sorgte dort nur für noch mehr Hunger!

Fazit: Möglich sollte es eigentlich unter Aufwand der neuesten Technologien sein - aber teuer, da meiner Einschätzung nach erhebliche Überkapazitäten geschaffen werden müssen.

2. Ein weiteres Problem ist der Geldmangel, um in diese Technologien zu investieren, bzw. die schlechte finanzielle Bilanz der erneuerbaren Energien gegenüber den fossilen Brennstoffen, denn auch wenn dort riesige Fortschritte erzielt werden, so gibt es dort immer noch Unterschiede. Aber: Durch die steigenden Rohstoffpreise werden besonders bei Autos (weil Öl nun mal besonders steigt - Kohle ist eigentlich noch recht konstant) alternative Energieformen bald den Vorzug erhalten.
Man muss dabei aber einfach bedenken: Ein Kohlekraftwerk kostet einfach weniger als die gleiche Menge an Windparks (wobei ja hier auch zusätzliche Kosten durch das Kohlekraftwerk entstehen, was im Zweifelsfall fehlende Winde ausgleichen muss).
Ohne Anreize für die Energieindustrie wird dort also die Umstellung auf regenerative Energien sicherlich langsamer von statten gehen, da man nicht auf klimatologische, sondern rein auf resourcenbetreffende Dinge guckt.

3. Ich denke aber auch, dass aber z.B. in der Autoindustrie, vor allen Dingen auch die große Lobby an Industriellen dafür sorgt, dass nicht allzuviel passiert. Besonders den Ölkonzernen ist doch sehr daran gelegen, dass der Ölpreis hoch bleibt und nicht abfällt, weil es keinen Abnehmer mehr gibt (wenn man sich einmal die jüngst vorgelegten Zahlen von Shell zum Beispiel anschaut Augenzwinkern ). Ferner hat auch die Automobilindustrie Argumente, weiter auf den herkömmlichen Verbrennungsmotor zu setzen, anstatt in neue Antriebsforschung zu investieren (dazu gab's in der ADAC Zeitung ebenfalls einen Artikel).
Und die Energieindustrie will natürlich auch lieber billigen Strom für viel Geld verkaufen, anstatt riesige Investitionen tätigen zu müssen.
Das Hauptargument dafür ist hierbei aber immer, dass Mehrinvestitionen zur Erhöhung des regenerativen Energieanteils doch zu einer Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit führen werden, da andere Länder diese Vorschriften nicht haben. Hier ist meiner Meinung nach die EU gefragt - und langsam beginnt diese ja auch Vorschriften durchzusetzen.

4. Im Artikel wird außerdem das mangelnde Wachstum des Anteils der regenerativen Energie an der Primärenergieerzeugung bemängelt (dort sind wir in Europa ohnehin nur unteres Mittelfeld), die auch auf das mangelnde Wachstum im Haushaltsbereich zurückgeführt wird. Hier muss man einfach sagen, dass eine Umstellung einfach relativ schwierig ist. Man hat halt nicht "eben mal" 5000€ für eine gute Solaranlage oder 5000-10000€ für einen neuen Heizkessel, das ist einfach utopisch. Klar, in ein paar Jahren amortisiert sich das Ganze vielleicht - aber man muss doch auch wirklich einige Jahre warten - mit Zinsen noch ein paar mehr. Wenn man also ohnehin knapp bei Kasse ist, dann ist das einfach nicht möglich.
Denkbar ist so etwas nur bei Um- oder Neubauten (wobei die Solaranlage dort auch nur Zusatzkosten bringen würde). Aber SO oft wird nun doch nicht gebaut.
Ein weiterer Punkt ist natürlich eine bessere Isolierung von Häusern. Ich zum Beispiel wohne in einem Altbau, der Unmengen an Kosten frisst. Würde man den vernünftig isolieren wollen (so, wie heutige Häuser), müsste man wahrscheinlich ca. 100.000€ mindestens investieren. Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen? Natürlich würde sich das Ganze irgendwann amortisieren - aber bis dhain werden wir schon lange nicht mehr in diesem Haus wohnen.

Fazit: Meiner Meinung nach ist einfach entweder kein Anreiz da, oder kein Geld.

Das bedeutet - um auf das Thema zurückzukommen - wir müssen uns entscheiden. Entweder AK-Ausstieg, oder Kohleausstieg. Wenn wir beides machen, kaufen wir in ein, zwei Jahrzehnten den Atomstrom aus Frankreich ein. Natürlich: Mit erheblichem Aufwand könnte ein Großteil des Primärenergieanteils innerhalb nur weniger Jahre von erneuerbaren Energien gedeckt werden, aber eben nur ein Großteil und sicherlich nicht alles.
Selbst weit fortschrittliche Regionen in Süddeutschland (da gibt's einige Gebiete, die sich die erneuerbaren Energien auf die Fahnen schreiben), planen die vollständige Unabhängigkeit von nicht erneuerbaren Quellen - mit Ausnahme des Benzins - nicht vor 2020-40 erreicht zu haben (je nachdem, welche Schätzung zu Grunde liegt).

Gruß
MI
Hi MI,

alle Achtung, da hast du eine Menge auseinander genommen und analysiert. Und ich denke, ich werde mich auch noch einmal zu einigen Punkten davon äußern, die ich noch einmal überdenken will. Aber dafür habe ich im Augenblick zu wenig Zeit. Aber grundsätzlich muss ich zugeben, dass deine Überlegungen ziemlich schlüssig sind und ich mich deinem Fazit anschließen muss. Auch, wenn ich es mir anders wünschen würde.

Gruß Schneeweißchen
Merci beaucop.
Wobei, insbesondere beim Thema "Was wäre möglich" bin ich mir nicht so sicher. Ich muss auch da unbedingt noch nach Quellen suchen... Kommt vielleicht noch Augenzwinkern .

WÜNSCHEN würde ich mir natürlich auch, dass es anders wäre, aber bisher sehe ich einfach keine Alternative, außer die bestehenden Kraftwerke (von mir aus eines Types - meiner Meinung nach verursacht die Atomenergie derzeit da weniger Schaden) erst einmal weiterzunutzen...

Gruß
MI
Zitat:
Original von MI
Zitat:
Original von Luke1

Leider ist die Lobby der Kernkraft/Atomkraft-Anhänger so groß, dass es hauptsächlich eine Geldfrage ist, wann man vollständig auf Wasser-, Wind-und Sonnenenergie umsteigen kann.


Wie darf ich das Verstehen? Ein Umstieg würde natürlich Milliarden kosten - schon allein, weil für jedes Windkraftwerk, das gebaut wird, ja auch entsprechend die Megawattzahl des Kraftwerks in Fossilbrennstoffenergie gebaut werden muss, um die Stromversorgung in Totalausfallzeiten zu sichern.
Oder meinst du, dass erst einmal Schmiergelder in horrenden Summen gezahlt werden müssten?

Gruß
MI


Ja, ehrlich gesagt glaube ich schon, dass horrende Summen an Schmiergeldern gezahlt werden müssten. Für mich stellt sich nicht die Frage, wann es einen AKW-Ausstieg gibt, sondern eher, ob überhaupt. Die CDU mit ihren ganzen Freunden in der Industrie, würde es nicht wagen, Druck aus zu üben, um AKW´s zu schließen. Mag sein, dass mir die Summen nicht ganz bewußt oder begreifbar für mich sind, die auf Deutschland zukommen würden, wenn wir auf andere Energien zurück greifen würden. (Ich habe von einer Billion Euro gelesen.) Aber darum geht es mir auch gar nicht. Ich finde es eigentlich nur scheinheilig, wie vom Ausstieg gesprochen wird, aber von der Industrie und der Regierung gleichzeitig alles getan wird, um es zu verhindern.
Okay, danke für die Erklärung. Wahrscheinlich hast du damit auch nicht ganz Unrecht.

Ich gebe dir im Übrigen schon teilweise Recht, wenn du über den Umgang mit dem Ausstieg sprichst, wobei ich bei der CDU deutliche (öffentliche) Stimmen gegen den Ausstieg sehe (Glos hält meines Wissens nur deshalb am Ausstieg fest, weil er in einer Koalition mit der SPD ist), bei der SPD bin ich mir da nie so sicher. Eigentlich ist sie für einen Ausstieg, aber dann manchmal doch nicht - gut in der CDU ist man sich auch nicht einig, aber ich würde davon ausgehen, gesetzt dem Fall CDU und FDP schaffen es, eine absolute Mehrheit nach der nächsten Bundestagswahl zu schaffen, dass aus dem Ausstieg ausgestiegen wird.
Also von daher gebe ich dir absolut Recht, dass das Ganze eine Hinhaltetaktik ist.

Gruß
Martin
Du und Schneeweißchen habt in den Beiträgen davor ja auch schon darüber diskutiert, wieso der Ausstieg bisher in so geringem (eigentlich kaum erwähnenswerten) Maße stattgefunden hat. Ich werde mich auch noch mal ein bisschen informieren. Ich habe meine Meinung bisher hauptsächlich aus dem Bauch heraus und durch ein paar Zeitungsartikel gebildet und muss zugeben, dass ich mich mit dem Thema ausführlicher beschäftigen müsste.
Naja, ein wenig habe ich gelesen, das stimmt. Aber ich müsste eigentlich noch mehr lesen (meine ich zumindest Augenzwinkern ). Aber ich würde mich freuen, wenn wir eine ordentliche Diskussion zum Thema erneuerbare Energien führen würden!

Gruß
Martin

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