das deutsche Schulsystem



Hallo Wink ,

mich würde mal interessieren, was ihr so über das deutsche schulsystem denkt.

Was findet ihr gut, was ist schlecht?
Was würdet ihr gern ändern?
Was könnte man tun, damit die Schule besser wird/euch der Unterricht besser gefällt? smile


Bin auf eure Meinungen gespannt smile ,

lg

ale
naja...es gibt schon ein Problem bei der Diskussion:

Es gibt nicht "Das deutsche Schulsystem", da ja jedes Bundesland selbst für sein Bildungssystem zuständig ist..

Schon diesen Zustand find ich irgendwie erbärmlich, da es so erschwert wird von einem zum andren Bundesland zu wechseln etc...

Bevor jeder schreibt sollte er dazuschreiben von welchem Bundesland er spricht ^^..
Komme selber aus Niedersachsen....

Nunja, im Vergleich zu anderen Ländern ist unser Schulsystem wohl mit das schlechteste, wenn man sich Pisa Studien anguckt und dagegen Finnland oder Schweden sieht, die irgendwo oben auf den Rängen stehen. Da ist bei uns das Gegenteil....

Um ehrlich zu sein, ich wäre für mehr Förderung und Kurse. Kinder die z.B. Schwächen in Mathematik, Sprachen oder Rechtschreibung an sich aufweisen, sollten spezielle, von geschulten Pädagogen Kurse besuchen können. Ausserdem sollte man sich schon früh entscheiden können, welchen Weg man einschlägt. Ob im sprachlichen, kaufmännischen etc. Bereich und dort dann richtig gefördert wird, damit man es später in der Ausbildung und im Beruf leichter hat. Von mir aus auch noch Nachmittag. Ausserdem sollte es vernünftige Mittagspausen geben, wo man dann auch mal ein wenig abschalten kann. Dann müsste was an der Unterrichtsstruktur verändert werden und die Lehrer müssten nach Leistung bezahlt werden. Wenn sich Lehrer speziell engagiere und in ihrer Freizeit Kurse besuchen für Pädagogik und ähnliches, sollten diese natürlich mehr bekommen.

Ich denke ohne an der Vorlage zu kleben, habe ich alle Punkte mit eingeschlossen. Hoffe ich zumindest. Augenzwinkern
Also dann: Krefeld liegt in NRW (sollte aber jeder wissen Schimpf großes Grinsen ).

Ich hab mal eine Weile überlegt, ob ich nicht mal eine Arbeitsgruppe erstelle, die Vorschläge zur Verbesserung des Schulsystems macht, gründen soll - daher hab ich eine gaaaanz laaaange Liste an Dingen, die ich nicht so doll finde und Lösungsansätze aufgeschrieben, die mir dazu einfielen, weil ich einfach glaube, dass die meisten Politiker nicht WISSEN wie das Schulsystem von Schülersicht aus aussieht...

Besonders schlimm finde ich:
- Die Klassenräume sehen einfach besch...eiden aus - aber nur eine gute Arbeitsatmosphäre kann auch für angenehmes Lernen sorgen (wobei das eher das "Schulen-System" ist).
- Die Lehrer tauschen sich einfach nicht aus. Keiner weiß von Förderprogrammen, manchmal wissen die betreffenden Lehrer gar nicht, wann Austauschschüler komme! (das ist aber nicht überall ein Problem) Daraus ergeben sich größere Ausfallzeiten, genervte Lehrer, genervte Schüler und größere Zeitspannen, die zur Organisation benutzt werden können.
- Eigentlich ist das System schlecht, dass jede Klasse ihren eigenen Raum besitzt. So sind die Schüler in den kleinen Pausen ohne Aufsicht in den Räumen ... tja, da geht dann halt schon mal was zu Bruch (meine Schwester erzählte was von 20 Besenstielen in den letzten paar Monaten). Das kann man doch einfach umgehen!
- Die Einstellung mancher Lehrer ist zu bemängeln (okay, das ist nicht unbedingt ein Fehler des Systems)
- Dieses ganze Gequake um die Pisa-Studie und die Veränderungen, die man daraus macht: In NRW entstehen jetzt überall Ganztagsschulen, die "nach finnischem Vorbild" gebaut werden sollen. Allerdings sind die Klassen dort viel kleiner und nachmittags ist auch unterricht. Und das sind WESENTLICHE Probleme.
- Schlecht finde ich, dass man in NRW jetzt anfängt Englisch zu lernen, bevor man vernünftig Deutsch kann (das meine ich Ernst!)
- die NRW-Bildungspolitik insgesamt ist ziemlich daneben (okay, hat nicht so viel mit dem System als solches zu tun)...

- das deutsche Schulsystem ist aber insgesamt zu langsam. Mit Militärdienst (sollte man abschaffen und stattdessen ein freiwilliges soziales Jahr einführen) fangen die meisten erst mit 20 oder 21 Jahren an zu studieren. Zum Vergleich: Mein bester Freund aus England ist jetzt 19 - und studiert seit den Sommerferien, einige Kammeraden in Frankreich sind 18 - und fangen auch gerade an...
aber gut, dass soll sich in NRW bald ändern.

Trotzdem: Einige Vorteile hat das deutsche Bildungssystem schon:
- die mehrjährige Oberstufe mit einem breiten Fächerspektrum: breites Wissen, so wie es gefordert wird, wird gefördert und gleichzeitig haben die Leute, die Angst vor Klausuren haben, eine bessere Chance gut durchs Abi zu kommen.
- Einige der neuen Änderungen, wie z.B. die Leistungserhebungen (sind in NRW neu eingeführt, ich glaub in der 9, aber auch schon früher). Dann weiß die einzelne Schule, wie sie so im Vergleich steht. Könnte allerdings bei einigen auch ein böses erwachen geben...
- Der Zwang Sprachen zu lernen - fördert die Kreativität und die Völkerverständigung
- Der Zwang Mathematik immer durchzubelegen: Man kommt einfach nicht mehr ohne aus.

So viel erst einmal von mir!
Gruß
MI

PS: @ Jeanny: Ja, das mit den Förderprogrammen finde ich GANZ wichtig. Sowohl für unterforderte als auch für überforderte. Vielleicht kann man dann auch vielen Schülern das Sitzenbleiben ersparen!
Und Bezahlung nach Leistung find ich auch korrekt.
Zitat:
PS: @ Jeanny: Ja, das mit den Förderprogrammen finde ich GANZ wichtig. Sowohl für unterforderte als auch für überforderte. Vielleicht kann man dann auch vielen Schülern das Sitzenbleiben ersparen!


Genau.Das Sitzenbleiben und vielleicht auch die Möglichkeit einräumen das mehr Leute einen guten Bildungsweg erreichen können und somit vielleicht auch einen gut bezahlten Job in Aussicht gestellt bekommen.
Zitat:
Original von Jeanny
Ausserdem sollte man sich schon früh entscheiden können, welchen Weg man einschlägt. Ob im sprachlichen, kaufmännischen etc. Bereich und dort dann richtig gefördert wird, damit man es später in der Ausbildung und im Beruf leichter hat.


das finde ich gerade falsch. man ändert seinen berufswunsch doch meistens häufig und es sollte einem nicht vrorgeschrieben werden, was er später einmal werden soll. das finde ich unmöglich! auch das man sich schon nach der vierten klasse entscheiden muss. in dem alter hat man doch noch gar keine ahnung, was für einen selbst gut ist. meistens entscheiden doch die eltern oder man geht dorthin, wo die meistens freunde oder alle hingehen.

ich komme übrigens aus hessen..

ich finde es gut, dass es endlich das zentralabitur gibt. das ist zwar blöd für mich, weil ich der erste jahrgang dafür bin, aber wenigstens ein erster zarter schritt zur vereinheitlichung.
ich fände es gut, wenn die schüler nicht in gymnasium, real-, haupt- und sonderschule aufgeteilt werden, sondern für jedes fach in den richtigen kurs. das schüler, die z.b. in mathe begabt sind in eine art leistungskurs kommen, die sie mathe ganz ok können in einen mittleren und die es nicht so einfach verstehen in einen kurs wo sie besonders gefördert werden.

aber es gibt noch einiges zu tun bezüglich des deutschen schulsystems. mich ärgert es, dass die leute, die dafür zuständig sind nichts dagegen tun. warum übertragen wir nicht ein schulsystem (vielleicht auch in abgewandelter form) auf das deutsche?! warum muss man immer was neues/anderes probieren?
Zitat:
das finde ich gerade falsch. man ändert seinen berufswunsch doch meistens häufig und es sollte einem nicht vrorgeschrieben werden, was er später einmal werden soll. das finde ich unmöglich! auch das man sich schon nach der vierten klasse entscheiden muss. in dem alter hat man doch noch gar keine ahnung, was für einen selbst gut ist. meistens entscheiden doch die eltern oder man geht dorthin, wo die meistens freunde oder alle hingehen.


Von der vierten Klasse war ja keine Rede. Aber ab der 7. oder 8. Klasse, also in Bayern gibts sowas ja ich glaub ab der 8. Klasse? Bin mir nicht sicher und ich bin davon ehrlich gesagt begeistert. Weil man ja eigentlich schon früh weiß obs einem mehr im mathematischen (kaufm. ) Bereichen leicht fällt, oder ob einer im sprachlichen Bereich sehr gut ist etc. Ich denke aber der 8. Klasse könnte man sowas ruhig machen. Finds relativ gut, ist nur meine Meinung. smile
also ich kann mich da nur der linda anschließen!

finde es auch nicht sinnvoll, sich auf einen zweig zu entscheiden und den anderen zu vernachlässigen. was machen denn die leute, die in beiden zweigen, naturwissenschaftlich und sprachlich, etwas gut können?
ich bin z.b. sowohl in naturwissenschaften und in sprachen gut und fand es schon sehr schade, dass ich jetzt französisch aufhören musste, damit ich mathe-lk machen kann.
außerdem glaube ich, dass auch nach der 8. klassen vielen schülern noch nicht wirklich klar ist, was sie später mal machen möchten. und dann ärgern sie sich, weil sie damals den sprachlichen zweig gewählt haben und dann doch bei ihrer ausbildung/studium mehr naturwissenschaftliche grundlagen brauchen.
eine individuelle förderung mit verschiedenen kursen, die an die leistungen angepasst sind, wäre, denke ich, eine sehr gute lösung, wenn auch schwierig umzusetzen.
wie z.B. würde man sein abitur machen? welche kurse müsste man dafür belegen?
Zitat:
Original von Jeanny
Zitat:
das finde ich gerade falsch. man ändert seinen berufswunsch doch meistens häufig und es sollte einem nicht vrorgeschrieben werden, was er später einmal werden soll. das finde ich unmöglich! auch das man sich schon nach der vierten klasse entscheiden muss. in dem alter hat man doch noch gar keine ahnung, was für einen selbst gut ist. meistens entscheiden doch die eltern oder man geht dorthin, wo die meistens freunde oder alle hingehen.


Von der vierten Klasse war ja keine Rede. Aber ab der 7. oder 8. Klasse, also in Bayern gibts sowas ja ich glaub ab der 8. Klasse? Bin mir nicht sicher und ich bin davon ehrlich gesagt begeistert. Weil man ja eigentlich schon früh weiß obs einem mehr im mathematischen (kaufm. ) Bereichen leicht fällt, oder ob einer im sprachlichen Bereich sehr gut ist etc. Ich denke aber der 8. Klasse könnte man sowas ruhig machen. Finds relativ gut, ist nur meine Meinung. smile


das ist ja grade nicht so! ich bin in der 13 und viele wissen noch nicht, was sie nach der schule machen wollen. außerdem ist die aufteilung vielzu pauschal. die berufe sind heute viel komplexer und beiinhalten von allen ein bisschen. also ich finde das nicht der richtige weg. die sachullaufbahn soll ja einen gesamtüebrblick geben, sodass jeder die gleichen chancen hat und sich aus den erfahrungen ein berufsziel auszusuchen.
Zitat:
Original von *linda*
Zitat:
Original von Jeanny
Zitat:
das finde ich gerade falsch. man ändert seinen berufswunsch doch meistens häufig und es sollte einem nicht vrorgeschrieben werden, was er später einmal werden soll. das finde ich unmöglich! auch das man sich schon nach der vierten klasse entscheiden muss. in dem alter hat man doch noch gar keine ahnung, was für einen selbst gut ist. meistens entscheiden doch die eltern oder man geht dorthin, wo die meistens freunde oder alle hingehen.


Von der vierten Klasse war ja keine Rede. Aber ab der 7. oder 8. Klasse, also in Bayern gibts sowas ja ich glaub ab der 8. Klasse? Bin mir nicht sicher und ich bin davon ehrlich gesagt begeistert. Weil man ja eigentlich schon früh weiß obs einem mehr im mathematischen (kaufm. ) Bereichen leicht fällt, oder ob einer im sprachlichen Bereich sehr gut ist etc. Ich denke aber der 8. Klasse könnte man sowas ruhig machen. Finds relativ gut, ist nur meine Meinung. smile


das ist ja grade nicht so! ich bin in der 13 und viele wissen noch nicht, was sie nach der schule machen wollen. außerdem ist die aufteilung vielzu pauschal. die berufe sind heute viel komplexer und beiinhalten von allen ein bisschen. also ich finde das nicht der richtige weg. die sachullaufbahn soll ja einen gesamtüebrblick geben, sodass jeder die gleichen chancen hat und sich aus den erfahrungen ein berufsziel auszusuchen.


Ihr mögt Recht haben, das möchte ich gar nicht bestreiten. Aber ich hätte gerne so eine Möglichkeit gehabt um dann im sprachlichen Bereich weiter zu kommen. Hatte gedacht andere würden das ähnlich sehen, hab ich mich wohl getäuscht. Augenzwinkern
Auch wenn ich schon seit ca. fünf Jahren weiß, dass ich Physik studieren will (okay, kurzzeitig hatte ich auch an Mathe gedacht), hätte ich mich in der Schule vielleicht gar nicht dahin bilden können, denn ich "muss", dadurch dass ich in einem sog. bilingualem Zweig bin, Englisch Erdkunde ins Abi nehmen und Englisch als Leistungskurs belegen.
Stell dir vor, ich wäre jetzt in einem sprachlichen Zweig (hätte ich ja sonst reingemusst). Dann müsste ich vielleicht noch mehr Deutsch machen, oder noch mehr Französisch (versteh mich nicht falsch, ich mag Sprachen sehr gerne, aber in der Schule werden die meist ziemlich schlecht vermittelt, bzw. die Themen sind nicht der Renner) nehmen - und darauf hätte ich schon gar keine Lust.
So kann ich Mathe und Physik als meine beiden anderen Abifächer nehmen und bin ungefähr zufrieden (nur leider konnte ich kein Geschichte in der Oberstufe nehmen)...

Ein weiterer Punkt: Wie schon oben kurz von mir erwähnt, wird doch ein immer breiteres Wissen überall gefordert (man denke nur an die ganzen Ausbilder, die sich über nichts wissende Azubis beklagen). Man sollte in jedem Fach eine gewisse Basis schaffen - und diese Basis sollte bei einem Gymnasiasten meiner Meinung nach grundlegend höher sein (und das geht nicht, wenn man ab der 7 z.B. kein Geschichte, kaum Mathe, etc. hat).

Nur so als Beispiel, warum variable Auswahlmöglichkeiten gut sind.
Es soll ja auch nicht heißen das man die anderen Fächer gar nicht mehr hat. Der Schwerpunkt würde sich dann nur auf Sprachen bewegen, wenn man denn diesen Zweig nehmen würde. Augenzwinkern Dadurch steht einem weitgefächertem Wissen meiner Meinung nach nichts im Wege. Heißt ja nicht das man dann nur Französisch, Spanisch, Englisch und Deutsch hat. Augenzwinkern Aber man hat die Chance andere Sprachen mit zu lernen. Wobei du schon Recht hast, das sowas in der Schule meist schlecht gefördert wird und da wären wir wieder beim Verbessern. Sowas würde da auch reingehören bei den Verbesserungen. Augenzwinkern
Aber okay, irgendwo habt ihr schon Recht. =)
Hmm, Niedersachsen, über dessen neue Oberstufe sich sehr viele ärgern.

Erstmal finde ich es gut, jetzt nach der 4. Klasse zu entscheiden, auf welche Schulen (gymnasium, Real, Haupt) die Kinder gehen sollen. Man kann früher speziell fördern, Schwächen erkennen und diese beheben. An unserer Schule werden mehrere Stunden die Woche Förderunterricht klassenübergreifend für ein bestimmtes Fach angeboten.

Was mich sehr stört, sind die fehlenden Lehrerstunden. Da kommen viele AGs zu kurz, z.B. wurde die Astronomie-AG gestrichen.

Positiv ist, dass wir nicht mehr so wie damals viele alte Lehrer haben, mittlerweile gibt es immer mehr junge Lehrer. Zumindest an unserer Schule..

Im Allgemeinen: bei uns wurden Kurse sowie Punktebewertung (statt Punkten noch Noten) in der 11 abgeschafft. Sehr sinnlos. In der 12 musste man nun 5 Prüfungsfächer, darunter 3 Leistungskurse (ähh, Verzeihung, Fächer mit erhöhtem Anforderungsniveau..schwachsinnige Namensänderung), wählen. Angeblich soll jetzt auf Landesebene alles einheitlich sein. Für jedes Prüfungsfach gibt es Operatoren, von einer bis 4 Seiten Länge alles dabei.

Dabei kann ein Begriff je nach Fach unterschiedliches bedeuten (Beispiel Mathe und Physik). Jeder Prüfungskurs versucht bereits, die Aufgaben dementsprechend zu formulieren, nachher klingt sowieso alles anders.
Falls dann gewisse Einwände bezüglich der Unterrichtsweise oder dem Unterrichtsplan bestehen, kann man die Gewichtung einiger Aufgaben in den Abiturarbeiten immer noch verändern. Am Ende hängt doch wieder alles am Lehrer. Kein einheitliches Abitur.

Wenn man schon stadtweit so große Unterschiede sieht (wir haben mehrere stadtübergreifende Kurse), wie solls dann in ganz Niedersachsen klappen? Die Notengebung bleibt beim Lehrer, die Abiklausuren zählen in ihrer Gesamtwertung am Ende auch nur max. ein Drittel.
Ich habe da so meine eigenen Gedanken über das dt. Schulsystem. Was auf jeden Fall fehlt ist eine Aufnahmeprüfung oder ein Eignungstest für die Weiterführende Schule nach der Grundschule. Es ist ja möglich, dass jeder "Hinz und Kunz" auf das Gymnasium gehen darf, nur weil es seine Eltern für richtig empfinden. Manchen ist aber, alleine von ihrem Können her besser geraten auf die Realschule zu gehen.
Die Gymnasien quillen momentan doch nur so über voll neuer Schüler. Wir sind zur Zeit mit fast 200 Schülern in einem Abi-Jahrgang. Nach Rechnungen unsere Schule wird diese Zahl stetig wachsen und bald schon jenseits von 300 Schülern pro jahrgang liegen. Auf der anderen Seite beklagen sich die Real- und Hauptschulen, das für sie fast gar keine "guten Schüler" mehr abfallen. Bei ihnen landen dann meist die Problemfälle.
Auch das Unterrichtsklima ist nicht gerade gut, wenn immer auf Nachzügler gewartet werden muss. Ich sehe das bei mir im Mathe LK. Die, die auch Physik LK haben "schmeißen" den Mathe LK-Unterricht. Wir müssen jedoch fast regelmäßig auf die anderen warten, die besser Mathe GK genommen hätten, jedoch ihre eigenen Schwächen nicht eingestehen wollten.
Eine Aufnahmeprüfung zu Beginn der Laufbahn auf einer weiterführenden Schule hätte zur Folge, das diejenigen, die nicht so begabt sind, sich nicht durch 12/13 Jahre Gymnasium quälen und diejenigen, die die nötigen Vorraussetzungen besitzen auch gezielt gefördert werden können.
und was ist, wenn sich diese "voraussetzungen" erst nach einer weile herauskristallisieren?
nach 4 jahren schule ist es mMn unmöglich zu urteilen, ob jemand das abi schaffen wird oder nicht, denn vieles hängt mit der entwicklung zusammen, die noch folgt. unsere schullaufbahn ist ja schließlich nicht ausschließlich genetisch bedingt - vieles kommt von einem selber, wie zb die motivation auch wirklich etwas für die schule zu tun. und die mag bei dem einen vielleicht etwas früher erscheinen als bei einem anderen (oder auch gar nicht) - aber deswegen jemanden von vorneherein "abstempeln"?

andererseits gebe ich dir natürlich recht, dass es momentan teilweise sehr stark von den eltern abhängt, und diese ihre kinder nur aufs gymnasium schicken, weil es "sich so gehört". vielleicht sollten hier verstärkt die empfehlungen der lehrer greifen, die den schüler besser einschätzen können (oder zumindest sollten).
ich denke, hier spielt auch noch ein bisschen das "image" unsere real- und hauptschulen mit ein - wenn ich mir unsere real-/hauptschule ansehe, bzw. das was ich davon höre, kann ich es gut verstehen, dass eltern es mit ihren kindern erst einmal auf dem gymnasium versuchen wollen.



ps: bei mir im mathe-lk schreiben die physik-lkler die schlechtesten noten in den klausuren... Augenzwinkern
Nach 4 Jahren ist es sicherlich schwierig, da wäre darüber nachzudenken, ob es vielleicht sinnvoll ist, nicht die ersten 4, sondern zum Beispiel die ersten 6 Jahren allgemein vereinheitlichen sollte.
Und mit 11 bzw. 12 Jahren sollte solch ein Test doch möglich sein.
Bei uns in Niedersachsen gab es ja die OS, die allerdings abgeschafft wurde. An sich sinnvoll für diejenigen, bei denen klar ist, wo sie gerne hin möchten (und was sie dann auch schaffen). Die Eltern wissen meist aber gar nicht, was die Kinder in der Schule so machen bzw. kommen bei einigen Aufgaben nicht mehr klar, manche beschäftigen sich auch nicht intensiv genug.
Die Lehrer aber verbringen sehr viel Zeit mit den Kindern und lernen so deren Lerngewohnheiten gut kennen - warum also sollen die Lehrer da kaum Einfluss haben? Es mag jedem freigestellt sein, für welche Schule er oder sie sich entscheidet. So einen Aufnahmetest halte ich aber für durchaus sinnvoll. Es muss auch nicht alles von dem Test abhängen, meinetwegen eine Beurteilung der Lehrer, Meinung der Eltern und ein Test könnten zu einer Entscheidung führen. Mag zwar aufwändig sein, aber so würden die Kinder nicht mehr von ihren Eltern zu stark unter Druck gesetzt (Kind wird aufs Gymnasium geschickt, obwohl es nur Hauptschulempfehlung hat) und eine gleichmäßige Verteilung wäre prinzipiell möglich..
Nun ja, die OS... die hab ich direkt nicht miterlebt, denn als ich Mitte der 7. Klasse umgezogen bin, war sie für mich ja eh nicht mehr relevant Augenzwinkern Aber meine Schwester, die zu der Zeit in der 5. Klasse war, wurd dann, vom Gymnasium auf die OS zurückgestuft. Ich muss sagen, nachdem, was ich da miterlebt hab - das ist ein ziemlicher Schrott, wenn man das mal so sagen will. In Mecklenburg war das Gymnasium, auf dem ich war, ziemlich hart - aber ich fand's da um einiges besser als hier in Niedersachsen. Dort hat man wenigstens ein bisschen was gelernt - hier ist es eher so, dass man ein halbes Jahr Bio, ein halbes Jahr Physik etc. hat. Wirklich bringen tut's einem jedoch nichts.
Ich hab das auch an meiner Schwester gemerkt, dass sie, als sie hier zur OS gegangen ist, ziemlich faul wurde großes Grinsen Sie musste viel weniger für die Schule tun, weil es einfach nur ziemlich simpel war.
Vielleicht ist das finnische System ja so gut, nach dem man, so weit ich es weiß, unterschiedlich starke Schüler in einer Klasse hat - ein wenig wie in der Grundschule eben. Die Meinung, die ich gegenüber der OS habe, ist halt auf den "Erlebnissen" meiner Schwester aufgebaut und so wie ich das sehe hat diese verlängerte Grundschulzeit, was die OS ja eigentlich darstellt, nicht wirklich etwas gebracht. Im Gegenteil - man zögert damit eigentlich nur alles heraus.
Man mag nun argumentieren, dass die Kinder in der Grundschule noch nicht wirklich wissen, auf welche Schulform sie später wollen etc. aber auf der anderen Seite bekommt man dann von Leuten zu hören, dass es ja unfair sei, dass die Kinder nun schon nach der 4. Klasse auf die jeweiligen Schulformen aufgeteilt werden, da es in der 5. und 6. Klasse bedeutend schwerer gewesen sei und es klar sei, dass man in der 4. Klasse gute Noten erziele und man dadurch nun viel leichter auf's Gymnasium kommen könne.
Wenn dem wirklich so ist, sollte man die Grundschule um einiges schwerer gestalten. Ich meine, man braucht nun wirklich keinen strengen Unterricht, aber die Kinder sollten dort schon was lernen - und wenn man das gut mit kreativer Freiheit, die hier im Unterricht ziemlich stark ausgeprägt ist, verknüpft, sollte es doch eigentlich gehen. Man kann den Kindern ja auch nicht einfach ihre Kreativität "rauben" und sie behandeln wie Jugendliche oder junge Erwachsene, denn das sind sie ja nicht. Trotzdem ist es nicht nötig, dass man, wie es hier üblich ist, dauernd nach der 5. oder 4. oder 3. Stunde aus hat und man laut dem regulären Unterrichtsplan an manchen Tagen nur bastelt - ich finde, da kann man die Stunden, die so regulär ausfallen, eher mit den kreativen Sachen füllen Augenzwinkern (die ja auch ziemlich wichtig sind und v.a. in der Grundschule nicht zu kurz kommen sollten)
Nun ja, ich kann mich zumindest nicht mit dem niedersächsischen Schulsystem anfreunden^^ Hier kommen an meinem alten Gymnasium naturwissenschaftliche Fächer viel zu kurz und es wird eher Wert auf Sprachen gelegt - in Mecklenburg war es anders. Da wurde eher Wert auf die Naturwissenschaft als auf die Sprachen gelegt. Auch das ist nicht perfekt. Man muss versuchen irgendwie ein gutes Mittelmaß zu finden...
Wenn man später merkt, dass man eher sprachlich begabt ist, kann man das Gymnasium ja immer noch wechseln Augenzwinkern
Und was mich dann noch an unserem Schulsystem stört, ist die neue Oberstufenreform in Niedersachsen...
Soweit ich das verstanden habe, wurden LKs und GKs mit der Bezeichnung an sich abgeschafft, es gibt Blöcke, aus denen man seine Kurse wählen kann und und und. Für manche mag das vielleicht ganz gut sein, aber man kann nicht mehr so frei kombinieren, denn es wird vieles eingeschränkt.
Auch ist es so, ich glaube es zumindest^^, dass es in Mecklenburg um einiges schwieriger war, auf's Gymnasium zu kommen und das Abitur zu schaffen als hier. Hier kann man, wenn man sich durch irgendwelche höheren Handelsschulen den erweiterten Realschulabschluss holt, in die 11. auch mit einem Hauptschulabschluss gehen. Im Prinzip ist das ja nicht das Schlechteste, wenn man jedem auch später noch ermöglicht sein Abitur zu erlangen, aber man sollte nicht vergessen, dass es da oft vorkommen kann, dass die Allgemeinbildung wirklich einfach nur schlecht ist. (meine ist mit Sicherheit auch nicht die Allerbeste - im Gegenteil - aber wenn im Deutschunterricht noch nicht einmal vorausgesetzt wird, dass man weiß, was ein Verb, Prädikat, Konjunktiv, Artikel etc. ist, sollte man sich schon Gedanken machen, finde ich.)
Zitat:

ich denke, hier spielt auch noch ein bisschen das "image" unsere real- und hauptschulen mit ein - wenn ich mir unsere real-/hauptschule ansehe, bzw. das was ich davon höre, kann ich es gut verstehen, dass eltern es mit ihren kindern erst einmal auf dem gymnasium versuchen wollen.

So ist es hier auch. Viele schaffen es, sich irgendwie durch die ganzen Klassen zu bringen, aber es gibt auch rasante Abstürze. Bei einem Blick hier auf die Hautp- und Realschulen (und v.a. auf das, was einem dort beigebracht wird) sollte man sich wirklich fragen, ob ein schlechter Abschluss auf dem Gymnasium, allein für die Allgemeinbildung, nicht doch besser wäre. Viele Realschüler fallen nun einmal ins kalte Wasser, da sie es in Englisch bspw. nicht gewohnt sind, freie Texte zu schreiben - das finde ich persönlich ziemlich schlimm.
Allerdings stoppen und stören dann solche Leute, die eigentlich auf der Realschule viel besser aufgehoben wären, den Unterrichtsfluss enorm.


/edit: Link eingefügt.
Was ich von dem deutschen schulsystem halte? oh je... schaut euch mal die skandinavischen länder an smile die gefallen mir mit ihrer bildung!
Also ich komme aus NRW,und da wird ja grad bei den Gymis das Abi in der 12 Klasse eingeführt,und bei uns herrsch schon deswegen nen bissel Chaos. Ich bin froh,dass ich schon in der 9.Klasse bin,denn dann hab ich mein Abi erst nach der 13. und man hat dadurch mehr Zeit den Stoff zulernen!
Dei in der 6.Klasse tun mir echt lied,denn schon nach einen Gymijahr ne 2.Fremdsprache zu lernen,ist echt hart,und man lernt ja auch viel schneller sodass viele auch das Gymi garnicht mehr schaffen!

Also von dem deutschen Schulsystem bin ich ganz und gar nicht zufrieden, da die Kinder schon in jungen Jahren erheblichen Stress ausgesetzt sind und das spürt man ja bei den PISA Ergebnissen,ich find zwar PISA sowas vom bekloppt,aber nur so kann man Länder ansatzweise vergleichen!

Die besten Schulsysteme sind in den skandinavischen Länder,denn dort können die Schüler drucklosm lernen und nicht vor schlechten Noten Angst bekommen,da sie nur schriftliche Beurteilungen bekommen,und somit ihre Schwächen schneller und effizienter ausgleichen können!!!
HI,

ich bin neu hier aber "alt" in Sachen "unser deutsches Schulsystem"

Habe vor kurzem das in meinen Blog reingestellt:

http://susi-zintls.blog.de/2009/01/17/al...t-pisa-5394351/

Vielleicht bringt es was für euch. Fortsetzung in Bezug auf Lehrer folgt.


Und: Das ist keine Werbung für mich - Nein!!! - dieses Schulsystem nervt Schüler, Eltern, Lehrer.... und mich.

Gerne Diskussion.

Viele Grüße!

Susi
Ich möchte einmal Lehrerin werden und tja, was mir wirklich grault ist das Schulsystem.
Was wir heute bis zur 13ten lernen, wurde früher bis zur 10 gelehrt. Wobei wir wieder dabei wären, das man heutzutage nichts mehr inder Schule lernt. (Was völlig falsch ist, aber naja)
Bei uns hier in Berlin-Brandenburg, werden in letzter Zeit immer mehr Schulen zu Ganztagsschulen. So auch meine Schule. Mit der Zeit gewöhnt man sich an die 1h Mittagspause, aber für die jüngeren, die das Schulegelände nicht verlassen dürfen, ist es bestimmt ziemlich doof. Zumal man dann so gut wie keine Chnace hat groß Nachmittägliche Aktivitäten zu haben.
Viele Schüler müssen ihr Training aufgeben, zumaal Zeit mit der Familie verloren geht. Das finde ich Schade.
An sich hat auch das deutsche Bildungsystem so sein Vor- und Nachteile, was mich v.a. stört ist das es wirklich Lehrer gibt die einem nichts bebringen und welche die einem total viel Beibringen und wirklich lust und interesse an den Tag bringen.
Ich wäre für das Schulesystem aus der DDR


Sam
Naja, im Ausland sind Ganztagsschulen gang und Gäbe - und Vereine verlegen sich dann auf die Abendstunden.
Eine viel bessere Möglichkeit fände ich allerdings, wenn die Schulen mit den Vereinne zusammenarbeiten würden und entsprechend im Nachmittagsbereich mehr Sportkurse anböten. Denn insgesamt halte ich eine gut organisierte Ganztagsschule als die einzige Lösung für die Behebung bestehender Klassenunterschiede.

Gruß
MI
hier kann ich zwar nicht viel mitreden (als österreicher)!

aber die schulsysteme werden immer verdrehter!

in österreich versucht man jetzt bei zwei schulen (höheren schulen, z. B. HAK) durchzusetzen, dass man nicht sitzen bleiben kann.
(für die, die nicht wissen was HAK ist.
HAK = höhere Anstalt für kaufmännische berufe!)

das würde heißen, dass mit einem fetzen ganz normal aufsteigen kann.
kein wunder das wir so scheiße bei der pisa-studie abschneiden!

demnächst führt man bei uns auch noch die einheitsmatura ein; das heißt alle höhren schulen - sprich hak, hlw (=höhere lehranstalt für wirtschaftliche berufe) - bekommen die fast gleiche matura.

in meiner schule (hlw), wo man den schwerpunkt tourismus und wellness hat, will man doppelt so viel mathe einführen und dafür wellness streichen!
die welt von uns österreicher ist ziemlich verdreht!

da fehlt nur noch die ganztagsschule - nervige lehrer jeden tag sooooo lang ertragen zu müssen!

Auf das deutsche Schulsystem antworten !