L1 Studium Hessen



Ich habe ein Problem...

Ich bin jetzt in der 12. Klasse und musste von unserer Schule aus ein Praktikum meiner Wahl durchführen. Dafür habe ich mir eine bilinguale, deutsch-französische Grundschule ausgeschaut, wo auch alles wirklich super lief!
Jetzt habe ich nochmal mit meinem Lehrer über den Praktikumsbericht gesprochen und da wurde deutlich, dass ich auch etwas über das Lehramtsstudium für die Grundschule (also L1) in Hessen schreiben muss.

Ich werde versuchen mich natürlich an einer Uni in meiner Nähe zu informieren, aber es wäre schön, wenn mir vielleicht schon mal jemand zumindest bei der groben Struktur helfen könnte, sodass ich wenigstens Anhaltspunkte hätte, nach denen ich dann auch im Internet suchen könnte!
Also wie läuft so ein Studium ab? Welche Vorlesungen muss man wann besuchen, welche Prüfungen muss man ablegen? Wie funktioniert das mit der Umstellung auf Bachelor/Master, die ja soweit ich weiß im WS05/06 in Hessen umgesetzt wurde?
Also, ihr L1-Studenten, bitte meldet euch und helft mir, das wäre wirklich toll!
So, ich habe mal ein wenig recherchiert und Folgendes formuliert. Wäre echt nett, wenn da jemand drüberschauen könnte! Bin offen für jegliche Kritik und Ergänzungen! (Wie sieht beispielsweise die 2. Staatsexamensprüfung aus?)

Zitat:
Gliederung des Lehrerausbildung

Die Ausbildung eines Lehrers gliedert sich im Allgemeinen in zwei Teile: das Hochschulstudium und der Vorbereitungsdienst.
Das Studium dient dabei nicht der praktischen Vorbereitung auf die Lehrtätigkeit, sondern soll viel mehr das nötige Fachwissen und den theoretischen Hintergrund darstellen. So erlernt man während des Studiums neben fachwissenschaftlicher Inhalte beispielswiese auch Konzepte der Didaktik oder Kenntnisse zu soziologischen Hintergründen. Während des Studiums müssen des Weiteren verschiedene Praktika durchgeführt werden, die die ersten schulpraktischen Erfahrungen einbringen und zudem in unterschiedlichen Schulformen absolviert werden sollen. Das Hochschulstudium endet mit dem Ersten Staatsexamen (bzw. der Ersten Staatsprüfung).

Nach dem Ersten Staatsexamen beginnt der zweijährige Vorbereitungsdienst, das "Referendariat". Hier ist es wichtig den praktischen Schulalltag mitzuerleben und Unterrichtskomplexe eigenverantwortlich zu planen, durchzuführen und mit Hilfe der Mentoren zu reflektieren. Unterstützt wird der Vorbereitungsdienst durch praxisbezogene Hochschulseminare und natürlich die Hilfe der Mentoren. Nach erfolgreichem Abschluss des Zweiten Staatsexamens am Ende des Referendariats erhält man die Berechtigung neben den Grundschulklassen auch die 5. und 6. Jahrgangsstufe der Haupt-, Real-, Gesamtschule und des Gymnasiums zu unterrichten.

Verlauf des L1-Studiums

Es wird empfohlen vor Beginn des Studiums bereits ein vierwöchiges Orientierungspraktikum zu absolvieren. Dieses Praktikum muss bis zum Beginn des ersten Teils der schulpraktischen Studien geleistet sein.

Die Regelstudienzeit für den L1-Studiengang beträgt 7 Semester, einschließlich des letzten Semesters für das Erste Staatsexamen. Während dieser drei Jahre müssen verschiedene Module (siehe Anhang: Modularisierung) besucht werden: Veranstaltugen zu den vier Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften (Soziologie, Politologie, Psychologie, Erziehungswissenschaften (Pädagogik)), zu der Didaktik der Grundschule, zur musisch-ästhetischen Bildung und Bewegungserziehung, zu den Unterrichtsfächern Deutsch und Mathematik und einem Wahlfach. Da ein Lehrer nicht nur die Aufgabe hat, sein Fachwissen zu vermitteln, sondern auch einen Erziehungsauftrag erhält, ist es besonders wichtig, Vorlesungen und Seminare der Erziehungs- und Gesellschaftswisschenschaften zu besuchen. In Themengebieten wie "Wirklichkeitsbereiche der Erziehung und Bildung", in dem es beispielsweise um Familien- und Schulerziehung geht, oder "Entwicklungspsychologie", wo die Entwicklung des Denkens der Kinder behandelt wird, soll man lernen die Vorgänge in der Schule und der Gesellschaft besser zu verstehen und zu deuten, um Problemsituationen in den Klassen schlichten zu können. Genauso wichtig erscheinen mir die grundschultypischen didaktischen Themen, die über das Fachwissen hinausgehen und als "Lehre vom Lehren und Lernen" vermitteln sollen, wie man "richtig lehrt".

Während des Studiums müssen verschiedene Praktika absolviert werden. Neben eines achtwöchigen Betriebspraktikums muss man zweimal so genannte "schulpraktische Studien" durchführen, die jeweils fünf Wochen in der vorlesungsfreien Zeit andauern und in entsprechenden Veranstaltungen vor- und nachbereitet werden.

Am Ende des 3. Semesters wird gewöhnlich eine Zwischenprüfung in Form einer "Hochschulprüfung" durchgeführt. Um diese kumulative Prüfung zu bestehen, muss man mindestens 90 Leistungspunkte der bis dahin abzulegenden Modulprüfungen vorweisen, sowie den ersten Teil der schulpraktischen Studien durchgeführt haben. Mit dieser Zwischenprüfung soll festgestellt werden, ob man tatsächlich für den Lehrerberuf geeignet ist.

Im 7. Semester meldet man sich zur Staatsprüfung an. Die Note des Ersten Staatsexamens ergibt sich zu 60% aus den 180 im Laufe des Studiums erworbenen Leistungspunkten und zu 40% aus der Note der eigentlichen Staatsprüfung. Besteht man die Erste Staatsprüfung, beginnt die Vorbereitungsdienst.

Modularisierung

Durch das Lehrerbildungsgesetz (HLBG) sind die Lehramtsstudiengänge seit dem Wintersemester 2005/2006 in Hessen modularisiert, was die Vergleichbarkeit und die Überprüfbarkeit der Studiumsinhalte ermöglichen soll.

Im Verlauf eines Lehramtsstudiums muss nun eine bestimmte Anzahl an Modulen absolviert werden. Ein Modul ist eine inhaltlich und zeitlich aufeinander aufbauende Lerneinheit, die zum Beispiel aus einer einzelnen Vorlesung, aus Verknüpfungen von Lehrveranstaltungen, aus Projekten oder Praktika bestehen kann. 2/3 der zu absolvierenden Module sind vorgegebene Pflichtmodule, um gewisse Grundlagen zu erhalten, und das restliche Drittel sind Wahlpflichtmodule, mit denen man bestimmte Themen nach Wunsch weiter vertiefen kann. Jedem Modul werden so genannte "Leistungspunkte" (Credits) zugeschrieben. "Credits" dienen der international vergleichbaren Berechnung des Studienaufwandes, welcher sich aus der Anwesenheitszeit während einer Veranstaltung, der Vor- und Nachbereitung derselben und der Prüfungsvorbereitung zusammensetzt. Ein Credit entspricht somit 30 Arbeitsstunden. Pro Semester sollte man 30 Leistungspunkte erreichen, sodass man mit 180 CP zum Ersten Staatsexamen zugelassen werden kann. Für jedes Modul werden bestimmte Kompetenzziele vorgeschrieben, die man nach Abschluss des Moduls erreicht haben sollte. Diese Kompetenzen werden in Form einer studienbegleitenden Prüfung für jedes Modul überprüft. Dies kann beispielsweise in Form einer mündlichen oder schriftlichen Klausur oder Hausarbeit geschehen. Der Erhalt eines Leistungspunktes symbolisiert allerdings nur, dass man das Modul erfolgreich beendet hat - eine differenziertere Aussage treffen die Noten von 0 bis 15, die für die Prüfungen vergeben werden.



/edit: Kleine Verbesserungen, von Jama inspiriert! Augenzwinkern
Hallo Fischerl!

Zitat:
Gliederung des Lehrerausbildung

Die Ausbildung eines Lehrers gliedert sich im Allgemeinen in zwei Teile: das Hochschulstudium und der Vorbereitungsdienst.
Das Studium dient dabei nicht der praktischen Vorbereitung auf die Lehrtätigkeit, sondern soll viel mehr das nötige Fachwissen und den theoretischen Hintergrund darstellen. So erlernt man während des Studiums neben fachwissenschaftlicher Inhalte beispielsweise auch Konzepte der Didaktik oder Kenntnisse zu soziologischen Hintergründen. Während des Studiums müssen des Weiteren verschiedene Praktika durchgeführt werden, die die ersten schulpraktischen Erfahrungen einbringen und zudem in unterschiedlichen Schulformen absolviert werden sollen. Das Hochschulstudium endet mit dem Ersten Staatsexamen (bzw. der Ersten Staatsprüfung).

Nach dem Ersten Staatsexamen beginnt der zweijährige Vorbereitungsdienst, das "`Referendariat"' (je 3 Apostrophe). Hier ist es wichtig den praktischen Schulalltag mitzuerleben und Unterrichtskomplexe eigenverantwortlich zu planen, durchzuführen und mit Hilfe der Mentoren zu reflektieren. Unterstützt wird der Vorbereitungsdienst durch praxisbezogene Hochschulseminare und natürlich die Hilfe der Mentoren. Nach erfolgreichem Abschluss des Zweiten Staatsexamens am Ende des Referendariats erhält man die Berechtigung neben den Grundschulklassen auch die 5. und 6. Jahrgangsstufe der Haupt-, Real-, Gesamtschule und des Gymnasiums zu unterrichten.

Verlauf des L1-Studiums

Es wird empfohlen vor Beginn des Studiums bereits ein vierwöchiges Orientierungspraktikum zu absolvieren. Dieses Praktikum muss bis zum Beginn des ersten Teils der schulpraktischen Studien geleistet sein.

Die Regelstudienzeit für den L1-Studiengang beträgt 7 Semester, einschließlich des letzten Semesters für das Erste Staatsexamen. Während dieser drei Jahre müssen verschiedene Module (siehe Anhang: Modularisierung) besucht werden: Veranstaltugen zu den vier Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften (Soziologie, Politologie, Psychologie, Erziehungswissenschaften (Pädagogik)), zu der Didaktik der Grundschule, zur musisch-ästhetischen Bildung und Bewegungserziehung, zu den Unterrichtsfächern Deutsch und Mathematik und einem Wahlfach. Da ein Lehrer nicht nur die Aufgabe hat, sein Fachwissen preiszugeben, sondern auch einen Erziehungsauftrag erhält, ist es besonders wichtig, Vorlesungen und Seminare der Erziehungs- und Gesellschaftswisschenschaften zu besuchen. In Themengebieten wie "`Wirklichkeitsbereiche der Erziehung und Bildung"' (auch hier wieder die vielen Apostrophe?), in denen es beispielsweise um Familien- und Schulerziehung geht, oder "`Entwicklungspsychologie"', wo die Entwicklung des Denkens der Kinder erläutert wird, soll man lernen die Vorgänge in der Schule und der Gesellschaft besser verstehen und deuten zu können, um Problemsituationen in den Klassen schlichten zu können. Genauso wichtig erscheinen mir die grundschultypischen didaktischen Themen, die über das Fachwissen hinausgehen und als "`Lehre vom Lehren und Lernen"' vermitteln sollen, wie man "`richtig lehrt"'.

Während des Studiums müssen verschiedene Praktika absolviert werden. Neben eines achtwöchigen Betriebspraktikums muss man zweimal so genannte "`schulpraktische Studien"' durchführen, die jeweils fünf Wochen in der vorlesungsfreien Zeit andauern und in entsprechenden Veranstaltungen vor- und nachbereitet werden.

Am Ende des 3. Semesters wird gewöhnlich eine Zwischenprüfung in Form einer "`Hochschulprüfung"' durchgeführt. Um diese kumulative Prüfung zu bestehen, muss man mindestens 90 Leistungspunkte der bis dahin abzulegenden Modulprüfungen vorweisen, sowie den ersten Teil der schulpraktischen Studien durchgeführt haben. Mit dieser Zwischenprüfung soll festgestellt werden, ob man tatsächlich für den Lehrerberuf geeignet ist.

Im 7. Semester meldet man sich zur Staatsprüfung an. Die Note des Ersten Staatsexamens ergibt sich zu 60\% aus den 180 im Laufe des Studiums erworbenen Leistungspunkten und zu 40\% aus der Note der eigentlichen Staatsprüfung. Besteht man die Erste Staatsprüfung, (Komma fehlte) beginnt die Vorbereitungsdienst.

Modularisierung

Durch das Lehrerbildungsgesetz (HLBG) sind die Lehramtsstudiengänge seit dem Wintersemester 2005/2006 in Hessen modularisiert, was die Vergleichbarkeit und die Überprüfbarkeit der Studiumsinhalte ermöglichen soll.

Im Verlauf eines Lehramtsstudiums muss nun eine bestimmte Anzahl an Modulen absolviert werden. Ein Modul ist eine inhaltlich und zeitlich aufeinander aufbauende Lerneinheit, die zum Beispiel aus einer einzelnen Vorlesung, aus Verknüpfungen von Lehrveranstaltungen, aus Projekten oder Praktika bestehen kann. 2/3 der zu absolvierenden Module sind vorgegebene Pflichtmodule, um gewisse Grundlagen zu erhalten, und das restliche Drittel sind Wahlpflichtmodule, mit denen man bestimmte Themen nach Wunsch weiter vertiefen kann. Jedem Modul werden so genannte "`Leistungspunkte"' (Credits) zugeschrieben. "`Credits"' dienen der international vergleichbaren Berechnung des Studienaufwandes, welcher sich aus der Anwesenheitszeit während einer Veranstaltung, der Vor- und Nachbereitung derselben und der Prüfungsvorbereitung zusammensetzt. Ein Credit entspricht somit 30 Arbeitsstunden. Pro Semester sollte man 30 Leistungspunkte erreichen, sodass man mit 180 CP zum Ersten Staatsexamen zugelassen werden kann. Für jedes Modul werden bestimmte Kompetenzziele vorgeschrieben, die man nach Abschluss des Moduls erreicht haben sollte. Diese Kompetenzen werden in Form einer studienbegleitenden Prüfung für jedes Modul überprüft. Dies kann beispielsweise in Form einer mündlichen oder schriftlichen Klausur oder Hausarbeit geschehen. Der Erhalt eines Leistungspunktes symbolisiert allerdings nur, dass man das Modul erfolgreich beendet hat - eine differenziertere Aussage treffen die Noten von 0 bis 15, die für die Prüfungen vergeben werden.


Inhaltlich kann / konnte ich nicht viel Fachwissen beisteuern, weshalb ich nur die sehr wenigen (möglichen) Rechtschreibfehler markiert / verbessert habe. Dein Schreibstil und der Aufbau ist hervorragend - wirklich professionell! Augenzwinkern
Hey, vielen Dank für die Verbesserungen und natürlich das Lob! Danke mit Blumen

Das mit den drei Apostrophen kommt daher, dass ich meinen Bericht mit Latex schreibe und da im Quelltext die Anführungszeichen so gesetzt werden! Augenzwinkern
Ich werde das oben mal verbessern!



Falls noch jemand inhaltliche Verbesserungen hat, freue ich mich natürlich diese zu hören! Augenzwinkern

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