Traber



der Traber

Der moderne Traber, den man heute auf der Rennbahn sieht, ist das Ergebnis einer zielgerichteten Pferdezucht über Generationen hinweg. Ursprünglich begann man, besonders leistungsfähige Wagenpferde zu züchten und die ersten Trabrennen waren nichts anderes als spezielle Zuchtleistungsprüfungen. Heute werden Traber ausschließlich für die Trabrennbahn gezogen. Zusätzlich zu den normalen drei Gangarten Schritt,Trab und Galopp haben viele Traber, vor allem amerikanische Standardbred, auch eine genetische Anlage zum Tölt und Pass. In den USA werden die Pferde nicht nur für Trabrennen, sondern auch für Passrennen eingesetzt. Die Pferde laufen vor einem sogenannten Sulky, in dem der Fahrer Platz nimmt.

Der Traber wird unterteilt in vier Zuchten:

- American Standardbred oder Amerikanischer Traber
- Französischer Traber
- Russischer Traber
- Orlow-Traber oder
- Metis-Traber
wobei die drei erstgenannten in erster Linie auf Rennleistung, letzgenannter stärker auch auf landwirtschaftliche Nutzbarkeit gezüchtet wird.

Charakter
Da der Traber auf der Rennbahn sowohl mit Autos, als auch Traktoren zu tun hat, schreckt er sich äußerst selten davor. Auch laute Geräusche ist er durchaus gewohnt. Außerdem ist der Traber bei sachgemäßer Erziehung und Ausbildung ein sehr guter Partner an der Seite seines Menschen.

Körper
Der Körper der Traber ähnelt in vielen Fällen sehr stark dem des Engl.Vollbluts. Er ist schlank, sportlich und somit ziemlich ausdauernd. Traber haben meist einen edlen Kopf, obwohl es auch hier Ausnahmen gibt. Der Hals ist weniger bemuskelt und oft auf einer Seite schwächer.>Rennbahntraining<. Traber haben keinen sehr belastbaren Rücken, was da herrührt, dass sie nicht zum Reiten gezüchtet sind. Traber sind aber belastbarer als beispielsweise Galopper. Ihre Beine halten harte Bodenverhältnisse besser aus und meist ist die Umgewöhnung von Eisen auf Barhuf kein Problem.

Kommandos und Eigenheiten
Da der einwirkende Mensch nicht auf dem Pferd sitzt sondern dahinter, fallen Einwirkhilfen wie durch Schenkel und Gewicht weg. Der Fahrer muss dem Pferd auf andere Art und Weisen die Kommandos signalisieren.

Das Vorwärtstreiben geschieht - und das ist dem Traber als umfunktioniertes Freizeitpferd oft ein Verhängnis - über den Zügel. Um dem Pferd zu signalisieren, dass es schneller laufen soll, wird der rechte Zügel etwas angenommen, um eine Spannung zu erzeugen, und dann schnell wieder gelockert.

Ebenfalls geschwindigkeitssteigernd ist es die Zügel "aufzumachen". D.h. der Reiter/Fahrer streckt seine Arme seitwärts in den Sichtbereich des Pferdes.

Die Peitsche wird im Trabrennsport immer zum Vorwärtstreiben verwendet und wird im Einlauf oft auch auf die Anzen des Wagens geschlagen, was auf Metallwagen ein klirrendes Geräusch erzeugt.

Ebenso benutzt ein Fahrer seine Stimme um dem Pferd verschiedenes zu signalisieren. Ein Schnalzlaut mit der Zunge wirkt auf das Pferd beispielsweise stark vorwärtsreibend.

Es ist erwünscht, dass das Pferd im Rennen das Gebiss "nimmt", was einen manchmal leichten, oft aber auch recht heftigen Gegenzug vom Pferd bedeutet. Der Fahrer hat damit eine Angabe, wie laufbereit das Pferd (noch) ist.

Da der Traber zumeist in den Sulky gespannt ist, hat er gelernt beim Richtungswechsel oder Umdrehen seinen Körper nicht zu biegen sondern eher eine Seitwärtsbewegung zu machen.

In Rennen wird das Traberpferd zumeist aufgecheckt und ist daher gewöhnt bei der Arbeit den Kopf hoch zu tragen.

Traber können natürlich galoppieren, wie jedes andere Pferd auch. Sie tun es nur deshalb schwer unter einem Reiter, weil sie die Befehlsgebung und den Ablauf gar nicht kennen. Man müsste sie diesbezüglich behandeln, wie ein Jungpferd und ihnen beibringingen, dass es auch einen Galopp in langsamer Geschwindigkeit gibt. Traber kennen den Galopp nämlich zumeist daher, dass sie diese ökonomischere Gangart bei hoher Geschwindigkeit wählen, wenn sie im Trab nicht mehr mithalten können. Man nennt diesen ungewollten Gangwechsel "das Pferd übergeht sich". Traber assoziieren auch oft den Galopp mit Strafen oder heftigem parieren, weil galoppieren ja nicht erwünscht ist. Außerdem ist die schnelle Fortbewegung im Trab üblicherweise so fortgeschritten, dass das Pferd in niedrigeren Geschwindigkeiten keine Veranlassung sieht, die nächsthöhere Gangart einzulegen.

Dafür stehen Traber nicht wirklich ruhig. Dazu ist im Renngeschehen (außer bei einer Siegerehrung) kein Bedarf und wird somit nicht gelehrt.

Das Leben nach der Rennbahn
Nicht mehr für die Rennbahn geeignete Traber werden häufig als Reit- bzw. Freizeitpferde verkauft. Aufgrund ihres langjährigen Renntrainings und -einsatzes und der unterschiedlichen Befehlsgebung (siehe oben) sind diese Pferde nur für erfahrene Reiter geeignet.

Oft spielt die Intelligenz dem Traber einen Streich. Hinter manchem "Problemtraber" versteckt sich eigentlich ein recht intelligentes Pferd, das aus seinem stupiden Leben raus möchte. Es kann also durchaus sein, dass sich mit Geduld und Spucke aus einem "schlimmen" Traber ein hochzufriedenes und braves Freizeitpferd entwickelt.

Traber eignen sich aufgrund ihrer flachen, unaufwändigen Gangart und des langjährigen Trainings hervorragend als Distanzpferde. Aber auch in der einfachen Dressur und im Springen können sich Traber immer wieder profilieren. Berühmtes Beispiel für Traber im Springsport ist die legendäre Stute Halla. [(http://www.bayernspferde.de/grafiken/300...ferde_11_01.pdf)]

Da die großen Rennbahnen ein wenig nach innen hängen, ist die Muskulatur einer Körperhälfte eines Trabers in langjährigem Dienst oft besser bzw. schlechter entwickelt. Die meisten Traber haben eine bessere rechte Seite, was beispielsweise durch vermehrten Linksgalopp angeglichen werden kann.

Trotz der oft hohen Kopfhaltung hat der Traber keine wirkliche Aufrichtung und trägt sich nicht selbst. Bei einer Nutzung als Reitpferd muss man damit umgehen können.

( Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Traber )

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