Hallo,
ich hab ein Problem mit meinem Pferd. Das heißt, es ist nicht mal meines, aber ich reite es halt immer. Die Stute ist sieben Jahre alt und eine Lipizzanerin. Bei uns am hof werden die Lipis von 3 Jahren an ausgebildet bis sie sieben sind. dann dürfen sie als Schulpferde gehen. Sie geht dieses Jahr also erstmals im Schulbetrieb. Ich reite sie schon ziemlich lange und hab ihre Macken schon halbwegs im griff.
Aber was ich auch tue, sie ist soo schreckhaft. Meine Reitlehrerin meint ich könnte öfter mit ihr ins gelände gehen und sie dran gewöhnen. Aber sobald sich wo was bewegt sschreckt sie sich. als letzte gehen ist sogut wie unmöglich, dann fühlt sie sich immer gleich verfolgt ^^

Sie hat große angst vor:
* Tüchern, Teppichen und vor allem Handtüchern
* schnellen bewegungen oder plötzlichen geräuschen
* sich bewegenden Ästen
*Hunden
*autos
und viele mehr

wenn es windig ist ist sie sogut wie unmöglich zu reiten.
bei mir geht sie nicht mehr durch wenn sie sich erschreckt, sondern ich spüre nur wie sich der bewegungsablauf verändert. meine Rl meint das ist schon ein toller fortschritt, aber dazu muss man sich echt immer konzentrieren und die angst fühlen.
Mein problem ist dieses: ich würde gerne im november bei einer prüfung mit ihr antreten...aber sie hat panische angst davor allein auf der bahn zu sein. sie bekommt dann wirklich zustände und man kann nix mehr mit ihr machen.
letztes mal hat sie mich abgebuckelt weil sie sich so dermaßen erschreckt hat...

was kann man denn da tun? ich seh sie ja nicht soo oft und kann nicht jeden tag mit ihr bodenarbeit machen oder so...

Lg Kate

Habt ihr einen Paddock? Oder ne Reitbahn? Oder eine Halle?
Wenn ihr eines davon habt ist es egal welches, geh mit deinem Pferdchen dort hinein und bereite vorher schon etwas vor, und zwar:
Legst du ziemlich am Rand (es sollte soviel platz sein, das ein pferd problem los mit abstand herum gehen kann, also in die mitte des hinteren zirkels) ein Tuch (welches egal, eines wovor sie angst hat) hin, dann führst du sie am halfter langsam in die richtung, gehst aber nicht direkt auf das tuch zu, sondern führst sie am besten zuerst auf dem leeren Zirkel.Erschrickt das Pferd, wende dich sofort in die entgegengesetzte richtung vom tuch ab.Auf das tuch gehst du nur mit einem bogen zu und auch nur soweit wie die stute es mitmacht, hat sie angst wendest du dich sofort vom tuch ab, am besten schon vorher, wenn du spürst das sie das tuch fixiert.
Toll wäre es, wenn noch eine zweite Person mit einem sehr "nicht ängstlichem" Pferd in der Halle (oder wo du bist) mit ist. Dann lernt dein Reitpferd mit von dem Verhalten des anderem.
Du könntest die Stute natürlich auch ohne Führer dort laufen lassen, allerdings könnte es angehen das sie sich aus angst vor dem tuch in eine ecke begiebt und darauf wartet das das tuch "weggeht".
Was aber auch sein könnte, ist ein anderes Pferd mit in der Halle und spielt mit dem Tuch oder beschäftigt sich damit, macht sie das vllt neugierig und sie weiß, das andere Pferd hat keine angst, also brauch ich das auch nicht.

Naja wenn das mit dem Tuch klappt, würde ich sie danach sehr viel loben, lieber streicheln und stimme anstatt leckerlis.
Und wenn es klappt, dann probier das doch auch nach einiger zeit mit anderen dingen aus, vor denen sie angst hat.
Z.b. setzt sich eine deiner freundin in die ecke an der anderen seite und bewegt sich immer, man kann das dann noch fordern mit plötzlichen bewegungen und später stimme (durchgehend summen und wenn das klappt auf hören zu summen, wieder an zu fangen und so weiter)
dann legt ihr äste in den hinteren zirkel und wenn sie damit keine probleme hat dann kann jemand die äste hoch und runter heben.
ein hunde besitzer mit einem gut hörendem hund kann sich in die hintere ecke stellen und sie so daran gewöhnen, probier doch selber ein bisschen.
mit dem auto ist das so eine sache, wenn du deine Reitlehrerin dazu bewegen kannst das jemand sein auto in die (bzw) halle stellen darf dann nur zu, aber pass auf, vllt tritt das pferd aus angst gegen, das wäre dann nicht so gut xD

naja dann gibt es ja noch dinge wie flackernde bänder oder eine knister plane, das sind alles dinge die für das pferd fremd sind und da pferde fluchttiere sind wollen sie immer gleich wegzischen...

was auch gut wäre, so eine plane, oder etwas wovor das pferd angst hat, einfach mal übers koppel gatter zu hängen, das sie es sehen kann, aber nicht hingehen MUSS, sie KANN aber hingehen wenn sie WILL.

Lg und viel glück
Misu

wow, danke...das sind ja echt viele tipps
werd ich mal ausprobieren...nur ich fürchte das wird seeeehr lang dauern^^
alle meine freundinnen meinen ich soll die prüfung gleich absagen..weil sie das psychisch nicht schaffen wird. ich werd mal schauen wie weit wir bis dahin kommen. nur ich muss sagen als sie mich letztes mal runtergebuckelt hat hat mir das schon i-wie angst gemacht. sie hätte mich mit den hinterhufen fast getroffen, weil sie ist weitergaloppiert.
aja...plastikflaschen hab ich ganz vergessen...ihr favorit bei gruseligen dingen ^^
wir haben beides, paddock und halle...besser is aber bei ihr padock, weil halle is fünf minuten gehweg und da schreckt sie sich immer vor den auto die am parkplatz stehen und den hühnern im gehege undwenn wer im glashaus is und sich auchnoch bewegt, dann ist alles aus^^
und wenn es windig ist und über das dach von der halle der wind braust und möglicherweise noch äste draufliegen, dann kann man das auch vergessn.
also, padock ist sicher besser ^^
dort machen wir auch immer hänger-training...aber ich weiß garnicht ob das schon mal wer mit ihr gemacht hat.
jedenfalls is es dumm dass jetzt anfänger auch manchmal auf sie dürfen...also nicht frisch von der longe...aber trotzdem solche die viele fehler machen. das tut mir echt weh wenn die ihr so im maul reißen...da is sie nämlich ur empfindlich

Lg kate

ps: das is ein bild von ihr

Also hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, nur grob überflogen...drum verzeiht, wenn ich etwas wiederhole
Mein Haflinger ist auch sehr schreckhaft, aber nur bei bestimmten Situationen wie z.B. hat er vor Hunde Angst oder vor Kleinigkeiten (und sei es nur ein altes Rad), die auf dem Weg liegen! Als ich ihn bekommen hatte war er ein richtiger Schisser, mittlerweile können wir auf Bundesstraßen reiten, wo hinter und vor uns LKWs fahren! Die Angst vor Hunden allerdings haben wir noch nicht besiegt...
Aaaalso, wir haben's z.B. so gemacht, dass wir zum "Boxeneingang" so Hängematten hingemacht haben (das ist zwar nicht das beste Bild, aber ich glaube man erkennt, was ich meine)!
http://www.pictureupload.de/originals/pictures/350/140907184528_P1010203.JPG
Anfangs standen sie alle wie bedröppelt vor der Box und gingen nicht rein...aber mittlerweile laufen sie problemlos durch! In der Koppel haben wir zwei Stangen aufgehängt und daran so weiß-rote-Warnstreifen gehangen, wo sie durchlaufen müssen (anfangs natürlich das Pferd durchführen, mit der Zeit laufen sie sogar mit Reiter durch).
Dann haben wir auf einer Ralley einen alten Autoreifen -befestigt an einem Seil- hinter uns herziehen müssen (man, das hat ordentlich Überwindung gekostet!), haben auf dem Pferd einen Regenschirm aufspannen müssen, sind über eine Holzbrücke gelaufen (hat auch viel Arbeit gemacht, ihn dazu zu bewegen), und haben eine blaue Folie (die man meistens im Auto hat - Mensch mir fällt der Name nicht ein) auf den Boden gelegt, sind Schritt für Schritt näher, bis er mit dem Ding vertraut war und irgendwann lief er da sogar drüber! Naja, wir haben auch noch Regenjacken (die knistern ja meistens so) auf dem Pferd aus- und angezogen, und und und...

Das Problem mit dem Hund haben wir so gehandhabt, dass ich einfach meine Hündin regelmäßig auf Ausritte mitgenommen hab. Sie hört prima auf's Wort, von dem her ist das kein Problem! Anfangs sollte man drauf achten, dass der Hund vor dem Pferd läuft, nach eingier Zeit dann mit "Sicherheitsabstand" neben dem Pferd. Keinesfalls sollte das Tier hinter euch laufen, denn wenn sie vorbei zischt, ist die Arbeit umsonst!

Mit den Autos...naja das ist so eine Sache...vllt könntet ihr es mit Spaziergängen versuchen, auf Fahrradwegen neben einer Straße? So haben wir unsere Jungpferde an den Verkehr gewohnt.

Naja ich hoffen, dass einige brauchbare Tipps dabei waren

könnte es sein das sie zuwenig beschäftigung hat? weil so ist es bei meinen pferden, wenn sie nicht becshäftikt sind, kommen sie auf dumme gedanken...

haha okay, ich hatte den Thread hier vollkommen vergessen...hat sich einiges geändert seitdem

also es hat sich herausgestellt, dass teilweise der Hafer Schuld war. Weil einmal der Hafer nicht geliefert wurde und die RL einen anderen nehmen musste und daraufhin war sie i-wie ruhiger und ausgeglichener. seitdem ist es eigentlich ein ständiges Auf und Ab.
Sie ist zwar immer noch nicht geländesicher oder "bahnsicher", aber ich habs sogar schon mal geschafft mit ihr als erste zu gehen beim ausreiten
generell schreckt sie sich vor vielen Dingen weniger als früher, allerdings gibts auch rückfälle, wie letzten samstag, als sie wieder alle 5 minuten in der Bahn ausgezuckt ist und beim galoppieren vollkommen durchgedreht ist als der Pfau im gebüsch geraschelt hat.
sonntag fahr ich wieder hin und bleib bis samstag, also fast eine woche. da wird dann ordentlich bodentraining gemacht.
ich halt euch auf dem laufenden ^^
lg kate