Voltaire Candide



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Ich bräuchte für meine anstehende Klausur ein bisschen Stoff zu Candide von Voltaire.....Wenn sich da jemand auskennt oder denkt er kann mir da weiterhelfen meldets euch bitte..Ich brauche Hilfe bei Interpretation und Commentaire de texte....VIELEN DANK Danke
Ich habe Candide gelesen... Was genau benötigst du denn? Man kann da viel interpretieren und analysieren. Oder suchst du nur generelle Tipps?

Gruß
MI
Wir haben bis jetzt viele Themen durchgenommen.. aber vielleicht könntest du mir beim Thema colonialisation/esclavage oder auch l'optimisme de Candide und seine Folgen weiterhelfen??
Ich hab zwar schon versucht, alles nochmal durchzugehen, doch kommen immer wieder Themen vor, bei dem ich nicht mehr weiter komme.. oder hast du ne Idee was beim Commentaire personelle für Themen drankommen könnten bezogen auf Candide? Also ich bin nur auf die drauf gekommen.Wenn du noch Ideen hast, egal wie und welche teils mir einfach mit..Wird mir auf jeden Fall weiterhelfen..Danke im voraus..ciaoo
Okay... Zum Thema colonialisation/esclavage fällt mir leider nicht allzu viel ein. Ich weiß nur, dass man sich wohl dafür die Kapitel bei den Jesuiten (14, 15) und später, als sie im Surinam auf Martin treffen, anschauen sollte. Wobei ich dieses Thema eigentlich auch als nicht allzu wichtig empfunden habe. In dem Buch werden einfach verschieden Widersprüche/Missstände/"Bösartigkeiten" angesprochen (u.a. die Art und Weise Kriege zu führen, die Art und Weise, wie die Jesuiten in Amerika mit den Menschen umgehen, das Autodafé in Lissabon aufgrund des Erdbebens, etc.). Unter diesen Themen würde ICH das angesprochene eher als Randthema betrachten - eventuell könnte man allerdings insgesamt über die Konzeption des Buches, dass sich von einem/r Misstand/Problem/Katastrophe zum/r nächsten handelt, schreiben...

Kommen wir zum Optimismus. Das ist ja eigentlich der Hauptpunkt des ganzen Werkes. Ihr werdet in dem Zusammenhang wohl ein wenig über das Leben Voltaires und seinen Konflikt mit Leibniz gesprochen haben - das setze ich jetzt einmal voraus Augenzwinkern .
Interessant bei Candide ist ja eigentlich seine Entwicklung. Zuerst ist er optimistisch, im Grunde genommen nur deshalb, weil Pangloss es ihm immer eingeredet hat (an den Namen kann man ja aber schon erkennen, dass der Autor das ganze für schlecht hält: Candide heißt ja "weiß", was soviel bedeuted wie "naiv" und Pangloss so viel wie "Schwätzer"...). Und ziemlich naiv geht Candide auch durchs Leben, immer an das Gute in der Welt glaubend, stolpert er so von einem Problem zum nächsten und findet ja eigentlich nirgends die optimistische Welteinstellung bestätigt (außer in Eldorado vielleicht). Er zu Beginn widerspricht nie, beginnt aber wohl die Philosophie des Pangloss nach und nach zu hinterfragen, bis er sich schließlich im letzten Kapitel einigermaßen emanzipiert hat (hier sei der letzte Satz erwähnt: "Cela est bien dit, mais il faut cultiver notre jardin" - wo er Pangloss' Geschwätz unterbricht und ihn darauf hinweist, dass Arbeit zu tun ist. Die optimistische Philosophielehre des Pangloss interessiert ihn also in diesem Augenblick nicht mehr).

Interessant wäre vielleicht auch das Konzept des Gartens, welches nach einigen Literaturkritikern aufgegriffen wird: Könnte man die Ausgangssituation als "Garten Eden" bezeichnen - bzw. als ironische Verklärung dieses Konzeptes (wenn man genau hinsieht erkennt man, dass die Situation der eines klassischen Märchen nicht unähnlich ist, schaut man noch genauer hin, erkennt man, dass das Märchen nur eine Illusion ist)? Zudem wird das Gartenmotiv auch im letzten Kapitel aufgegriffen - nun ist der Garten aus dem Schweiße des Angesichts entstanden. Außerdem lässt sich das Konzept "Garten" auch an anderen Stellen verwenden.

Des Weitern wäre für einen persönlichen Kommentar ist vielleicht auch die religiöse Interpretation des Werkes interessant. Die Theodizee-Frage drängt sich bei all dem natürlich auf, aber auch die weltlich-kirchliche Instanz der Religion bietet einiges: interessant sind die Kapitel mit dem ungetauften Holländer (Name ist mir entfallen) am Anfang des Buches oder die Kapitel über das Verhalten der Jesuiten in Paraguay, etc. Insgesamt treten ja relativ viele religiöse Persönlichkeiten auf. Hierzu ist es vielleicht interessant zu wissen, dass Voltaire Deist war.

Als letzter Punkt wäre natürlich besonders "Eldorado" ein interessantes Thema. In der Mitte der Geschichte gelegen könnte man es vielleicht als "Höhepunkt" sehen - und insgesamt unterscheidet sich diese Episode in vielen Dingen vom Rest des Buches. Man könnte sich darüber unterhalten, ob Eldorado (was es ja in der wirklichen Welt nicht gibt) ein ideales Land ist oder nur scheint; man könnte darüber schreiben, inwiefern diese Passage eine "Utopie" beschreibt. Ich meine mich daran zu erinnern, dass wir damals auch über die Religion in Eldorado gesprochen haben (die glaube ich auch deistisch ist).

Gruß
MI
Du bist ja echt superrr!!! Danke für deine Hilfe echt...du hast mir auf jeden Fall weiter geholfen!! Ich habe mir deine Themen nochmal angestrichen und alle durchbearbeitet...echt lieb von dir...hoffentlich werde ich auch eine gute Note schreiben.drück mir die Daumen Augenzwinkern ciaoo

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