politisches Interesse



Ich habe in den letzten Tagen während einer bildungspolitischen Reise nach Berlin viel über politische Information in unserer Gesellschaft nachdenken müssen.
In dem Zusammenhang wollte ich euch einmal fragen, inwiefern ihr euch mit Politik beschäftigt.

Interessiert ihr euch für Politik? Warum? Warum nicht?
Geht ihr wählen, oder würdet ihr euch kompetent genug fühlen zu wählen, wenn ihr dürftet?
Fühlt ihr euch von der Politik (Kommunal- bis Bundesebene) gut informiert?
Woher bekommt ihr eure Bildung - wo seht ihr Verbesserungsvorschläge?

Das oben sollen mal so ein paar "Leitfragen" sein - vielleicht als Anregung zu einer allgemeinen Diskussion gedacht.

Gruß
MI
Also ich halte von der Politik nicht viel...

ja schon, sie versucht der welt eine ordnung zu geben, aber eigtl macht sie nur alles kaputt. steuern hier, und da und bla bla bla ....*genervt bin*

Die politiker versuchen viel zu viel zu REGIEREN und nich zu reagieren.....


Ich interessiere mich nicht für die Politik,
weil sie sich einfach nur wichtig stellt, was sie eigtl nicht ist.

Nein ich würde nicht wählen gehen, auch wenn ich dürfte, denn ich halte von Politikern nicht viel (große reden schwingen und nichts dahinter, man könnte sagen ich vertraue der regierung nicht...)

nein, ich fühle mich nicht gut informiert....schließlich sagen die meisten das kinder das ganze nichts angeht, da sie eh keine verantwortung übernehmen können. ich bin eine der letzten die etwas gesagt oder gefragt bekommt zur politik.

entweder erfahre ich "neuigkeiten" von den News oder von meinem Geschichte Lehrer. Manchmal auch durch Leute (die sich drüber aufregen) die mir begegnen oder mit denen ich zu tun habe, aber das ist viel zu selten an mich gerichtet, sondern die leute reden mit sich selber.


Das was ich jetzt sage ist etwas allgemein:

Die Menschen sind die jenigen die versuchen die welt zu beschützen, alles aufrecht zu erhalten, so meinen sie. aber ist es nicht viel eher so, das sie alles zerstören, mit ihrer "Ordnung"? Tierarten ausgerottet, der befehl wo die restlichen Tiere leben dürfen....Naturschutzgebiete, in denen die Tiere eingezäunt werden...ist das Schutz? Ein Zaun? Der einen von allem anderen abschirmt?

Wie einige vllt wissen, in deutschland werden zur zeit einige Kinder von ihrer Eltern umgebracht..es nimmt stark zu. der entschluss unserer obersten? Mehr kontrollen durch führen, ob es den kindern gut geht...ist es nicht wichtiger, das man mehr kontrollen durchführt, das es den eltern gut geht? ich bin ein kind....aber ich leide mehr unter dem was meinen eltern zugefügt wird, als dem was mir.... ist es nicht wichtiger, darauf zu achten, das die eltern "psychisch" gesund sind? was liegt es denn an der gesundheit der kinder, das ihre eltern so krank geworden sind?

Eine Mutter, wollte in die psychiatrie..doch dort wies man sie ab, kurz danach brachte sie ihr kind um und ich weiß nich ob sie dann sogar noch sich selbst umgebracht ..oder ob man sie nun aufgenommen hat.

Wie kommt sowas zu stande? wenn es doch die perfekte geregelte ordnung auf unserer erde gibt?
Hatte man nur keine Lust auf weitere arbeit? noch sone bekloppte um die man sich kümmern müsste?
kein platz mehr?
oder hat man garnicht richtig hingeschauT? ob es der frau wirklich bestens geht?
ist es nicht so, das die menschen, nur dann als fähig gesehn werden, wenn sie eine passende ausbildung haben? meint ihr das ist so richtig?

ich versteh die welt und die politik nicht....aber das interessiert die politiker eh nicht...wieso sollte ich mich dann für sie interessiern?
Ich interessiere mich für Pölitik, seit ich wählen darf, auch mehr, weil ich denke, dass das wichtig ist, informiert zu sein, auch wenn manches mich nicht direkt betrifft (wie z.Z. die Reform der Erbschaftssteuer).

Ich glaube, dass wir einigermaßen gut informiert werden, was in den Medien kommt, wurde ja zuvor von Redaktueren/Lournalisten als wichtig erachtet, so dass es vermeldet wird, es findet eine Auswahl statt. Um eine breitere Informationsquelle zu haben, lese ich regelmäßig "Die Zeit", allerdings teilweise mit 2,3 Wochen Verspätung nach dem Erscheinen(was daran liegt, dass meine Eltern diese abonniert haben und ich etwa alle 2 Wochen nach Hause fahre). Je nach Zeit lese ich ab ud zu auch die regionale Tageszeitung, die es in der Unibibliothek gibt.

Wählen gehe ich immer, auch zur kleinen (und unwichtigen) Dingen wie z.B. den Pfarrgemeinderat. Teilweise, weil ich es als wichtig erachte, teils auch aus anerzogenem Pflichbewusstsein. Ich habe meine Eltern, als ich ca. acht Jahre alt war und sie irgendetwas wähln gingen, gefragt, ob sie da hin müssen. Es war für mich etwas Außergewöhnliches. Sie antworteten nein, dass sie es aber als Bürgerpflicht ansehen (natürlich kindgerecht umschrieben). Das hat sich dann mit der Zeit, auch mit anderen sachen, bei mir manifestiert.

Zitat:
Wie einige vllt wissen, in deutschland werden zur zeit einige Kinder von ihrer Eltern umgebracht..es nimmt stark zu.

Ich meine mitbekommen zu haben, dass es gar nicht so stark zugenommen hat, es wird in den Medien lediglich mehr aufgebauscht als früher, da vielleicht die Todesgründe dieser Kinder extremer werden? Weiß da jemand was dazu? (wir beginnen schon vom Threadthema abzuweichen, wenn ich das richtig sehe)
Also zum Thema "Kindergewaltprobleme" weiß ich fast nichts - also werde ich hier nichts davon preisgeben - es sei aber jedem freigestellt, sich dazu zu äußern.

@Post Misu:

Einige Sachen, die du, Misu, hier erläutert hat, bestürzen mich doch sehr. Jemand, der sagt "das ist noch nichts für euch, dazu seid ihr noch zu jung" hat in meinen Augen unser Regierungssystem nicht verstanden. Und zwar in keinster Weise. Vielleicht sollte der sich einmal mit dem Begriff "Nachhaltigkeit" und "Generation", "Zukunft" und "Information" beschaffen. Und wenn solche Leute auch noch Lehrer sind, dann sollten sie bitte schön noch einmal zurück an die Uni und lernen, was "Bildung" bedeuted (zugegeben, das wissen die wenigsten Menschen, weder Politiker, noch Lehrer).
Egal welche Stellung er inne hat. Selbst an der Hauptschule, wo ich zur Zeit meinen Zivildienst verrichte, versuchen die Lehrer die Kinder schon in der siebten Klasse dazu zu motivieren, doch einmal weniger Action und mehr gehaltvolle Nachrichten zu gucken, um wenigstens Begriffe wie "Globale Erwärmung" zu verstehen und die wichtigsten Personen der deutschen Politik zu kennen. Die würden auch gerne noch mehr sehen - aber da kommt leider selten viel mehr...

Aber zu deinem Einleitungssatz möchte ich aber noch folgendes sagen: Politiker MÜSSEN regieren, genau das ist ihre Aufgabe. Diese beinhaltet sowohl das Reagieren, als auch das Agieren. Es wäre fatal nur zu reagieren, wie sich gerade jetzt bei unserem Rentensystem zeigt. Die Probleme, die ein Umlagesystem hervorrufen, waren ja schon vor einigen Dekaden abzusehen, dennoch ist nichts unternommen worden (man musste ja nicht reagieren - es gab lediglich Prognosen, die auch falsch liegen können!) und nun haben wir den Salat, dass eine Rentnergeneration massiv darunter leiden wird, dass dem System das Kapital fehlt.
Ich würde sogar so weit gehen, als dass die Politiker eigentlich gar NUR reagieren: Sie reagieren auf den Druck der stärksten Lobby und knicken davor ein. Ich wage gar nicht daran zu denken, wie viele gute Projekte deshalb schon auf Eis gelegt wurden...

Zum "allgemeinen Teil": In weiten Teilen stimme ich Dir zu, Misu, wir Menschen haben noch einiges zu lernen. Ich möchte mich da auch nicht ausschließen. Wie sagte schon Churchill (freie Übersetzung): "Demokratie ist die schlechteste Staatsform - ausgenommen alle anderen"

@Post Ziska:

Ja klar, als Zeitungsleser hat man schon eine gewisse fundierte Basis - und wenn man "nur" eine Zeitung liest. Allerdings wurden auch hier einige meiner "Illusionen" zumindest teilweise zerstört.

In Berlin hatten wir ein Gespräch mit einigen Abgeordneten, die uns über die "wahren" Hintergründe der Informationswahl aufgeklärt haben. Und zwar ist das erste Kriterium, ob ein Beitrag eines Abgeordneten (z.B.) veröffentlicht wird, ob das Volk den Mann/die Frau kennt. Der INHALT des Beitrags zählt erst an zweiter Stelle. Okay, wenn die Nachricht "sensationell" ist (und in der Politik ist dies meiner Einschätzung nach meist gleichbedeutend mit "populistisch), dann hat sie auch noch eine Chance. Und das macht mich doch sehr nachdenklich. Es würde natürlich erklären, warum man von einer Handvoll von Leuten ständig etwas erfährt und vom Gros der Masse nie.
Im Kern ist diese Auswahl der Informationen natürlich wichtig und richtig - von jemandem, den ich nicht kenne, lese ich wahrscheinlich doch keinen Text - aber dennoch finde ich, muss zumindest ein öffentlich bekanntes Forum vorhanden sein, wo man auch Infos von anderen Menschen finden kann, die vielleicht NICHT den größten Bekanntschaftsgrad haben. Die Informationen sind natürlich erhältlich - aber niemand weiß weder von den Informationen, noch von deren Lagerungsort.

Auch bin ich der Meinung, dass die Berichte der Zeitungen dann meist zu einseitig sind. Selbst die ZEIT betreibt mit "Pro" und "Contra" Stimmen Schwarz-Weiß-Malereri, bzw. unterlässt es häufig, auch noch eine dritte und vierte Partei zu Wort kommen zu lassen und so bleibt das Bild doch immer viel zu unvollständig...

Gruß
Martin
Hallo smile

Ich interessiere mich teilweise für Politik. Leider durfte ich noch nicht den Landtag hier in Hessen mitbestimmen, obwohl ich sicherlich besser informiert bin als viele andere, die, im Gegensatz zu meiner Person, wählen durften. Leider verliert man schnell das Vertrauen in Politiker, was auch an der hessischen Landtagswahl gut sichtbar war.
Vor allem was das Bildungswesen angeht, bin ich sehr enttäuscht von der Landesregierung, da diese, oft sehr fern von der Realität, Dinge beschlossen hat, die in mir die Frage aufkommen lassen, ob die Herren und Damen der Politik denn überhaupt eine grobe Vorstellung vom Schulalltag haben.
Auch wenn meiner Meinung nach Politik sehr wichtig ist, finde ich das Fach Politik und Wirtschaft eher langweilig, da viele Themen meist sehr "trocken" abgehandelt werden. Themen, die vor allem junge Menschen interessieren, werden eher selten bearbeitet und Diskussionen sind meist doch recht einseitig... Daher schreckt mich dieses Fach eher von der Politik ab Augenzwinkern .
Mein persönliches Interesse entstand eher durch Lesen diverser Onlinezeitungen und einem "Schülerschnupperabo" eines Magazins, was sich auch mit Politik beschäftigt.

So viel meinerseits,

ale
Zitat:
"Nun, wir alle fürchten böse Menschen. Aber das Böse hat viele Gesichter. Und eins davon ist für mich das fürchterlichste. Und das ist die Gleichgültigkeit guter Menschen!"


Ich mag es nicht wie gleichgültig einige meiner Altersgenossen reagieren wenn es um Politik geht. Sie ziehen immer folgenden Schluss: Ihnen gefällt die aktuelle politische Situation nicht, sie bekommen erzählt was andere schon gemacht haben und darauf basierend kommen sie zu dem Schluss: Ich kann nichts dagegen tun also isses alles Scheisse, und vorallem: mir kanns darum scheiss egal sein*.
Zudem gibt es davon dann auch noch Steigerungen, nämlich jene Personen die jemandem der eine Meinung vertritt davon überzeugen wollen das es sowieso keinen Sinn hat.

Ich verstehe das nicht. Ich verstehe nicht wie man mit soviel Gleichgültikkeit aufarten kann als Reaktion auf ein persönlich als fehlerhaft empfundenes System.
Wieso tut keiner (oder besser: kaum jemand) was? Wieso ist meine Generation so "schlaff", so "grau", so "gleichgültig" ??
Wieso versucht niemand es zu verbessern? Ist es die Art der Erziehung, dass soviele meiner Alterskollegen resignieren und sich allem hingeben?

Ich jedenfalls bemühe mich ständig auf dem laufenden zu halten über verschiedenste Online-Angebote und andere Medien (TV, Radio , Zeitungen). Sodass ich mit reinem Gewissen eine Entscheidung darüber treffen kann wer in unserem System am ehesten meiner Überzeugung entspricht und wen ich daher unterstützen sollte oder ob ich einen eigenen Weg einschlagen sollte, weil etwas gar nicht so läuft wie es sollte.

Ich bin der Meinung, dass im Politik/Gesellschaftsunterricht deutlicher klar gemacht werden sollte, was für eine "Macht" jeder Einzelne und jede "gruppe" innerhalb unseres Systems hat. Und zwar so, dass sich die jungen Erwachsenen von Morgen trauen ihren Mund zu öffnen und laut zu protestieren wenn wir, die alten von Morgen, etwas nicht ganz korrekt entscheiden.


Soviel erstmal von mir Augenzwinkern

*(Sry für Ausdrucksweise)
Ich glaube nicht, dass "deine" (also auch meine) Generation insgesamt so "gleichgültig" ist. Ich glaube vielmehr, dass noch nicht die richtigen Leute - also die, die etwas machen wollen - zusammengefunden haben (apropros "richtige Leute" - wir könnten uns ja einfach hier virtuell zusammensetzen und zum Beispiel im Bereich Bildung einfach mal was zusammenbasteln und an die Regierungen der Länder schicken großes Grinsen Augenzwinkern ).

Ich denke wie gesagt vielmehr, dass viele schon in früher Jugend, auch durch den von dir angesprochenen Unterricht, den ich im Startpost ja schon angesprochen habe, von politischen Diskussionen angeödet und vergrault werden und - weil ihnen jeglicher hintergrund fehlt - natürlich auch die Politik als solche als problematisch erachten und dadurch keine Lust haben, "die da oben" zu wählen, bzw. etwas für die zu tun (so, wie die Regierungen gerne auf "die da in Brüssel" wettern, obwohl "die da in Brüssel" nichts anderes als die Regierungen selbst sind).

Gruß
MI
Wollte das Thema kurz nochmal hervorholen, da ja 2009 so einiges ansteht:

Kommunalwahlen in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Landtagswahlen in Hessen, Saarland, Sachsen, Thüringen und Brandenburg.

Bundestagswahlen im Herbst.

Europawahlen am 7.Juni.

Wird bestimmt ein intressantes Jahr politisch gesehen, nicht zuletzt die Finanzkrise, Datenschutzpannen, die missglückte Zusammenarbeit von Linkspartei und SPD und andere brisante Themen dürften ein wenig umwälzung nach sich ziehen.
Ich denke man muss sich nicht immer für alles interessieren, aber die Art der Regierung und den Sinn derer im eigenen Land sollte man schon verstehen. Ich bin eher jemand, der sich weniger um Merkel als um andere Sachen kümmert.
Ich denke aber man sollte schon wissen, was zurzeit so läuft. Auch wenn es mich im Prinzip nicht interessiert, so ist es von Vorteil. Sonst wird noch ien Gestz erlassen und man weiß es nicht. (Wobei ich denke, das ich eh ziemlich wenige Kenne...)


Im Prinzip möchte ich nur hinzufügen, dass die Gleichgültigkeit gewollt ist. Sind die Leute Abgelenkt, so denken sie nicht nach.
Natürlich muss man sich nicht für alles interessieren - aber man hat sich für die Regierung zu interessieren. Die wenigsten denken daran, dass wir als Bürger einer Demokratie nicht nur Rechte haben, sondern eben auch Pflichten. Und zu denen zählt eine politische Information. Natürlich heißt das nicht, dass man alle Bundestagsdebatten verfolgen muss und jedes Gesetz kennen muss, das verabschiedet wird.
Man sollte halt wirklich "wissen, was zurzeit so läuft", um deine Worte zu benutzen, d.h. einen Überblick über die Positionen der Parteien zu bestimmten Tagesthemen zu haben.

Gruß
MI
Zitat:
Original von MI
Die wenigsten denken daran, dass wir als Bürger einer Demokratie nicht nur Rechte haben, sondern eben auch Pflichten. Und zu denen zählt eine politische Information.


Das hast du schön gesagt und ich gebe dir recht, allerdings, wie du schon gesagt hast, scheint das die meisten nicht zu interessieren oder es wird verdrängt. Ausserdem ist es so auch viel einfacher zu meckern über Politik, über die Gesellschaft und Industrie,...Nicht, das ich sonderlich konform mit unserer Regierung oder der Machtstellung der Industrie gehen würde, aber wenn man sich informiert, werden auch gewisse Zusammenhänge klar. Und erst dann ist es auch wirklich möglich eine vernünftige Position zu bestimmten Themen zu beziehen. Man muss also wirklich kein Fan von Politik sein, aber sich zu informieren und Interesse daran zu beweisen, zeigt auch einfach ein sich Auseinandersetzen mit der Geselschaft, dem System und den daraus folgenden Konsequenzen.
Passend zu Luke1s Anmerkung möchte ich einmal ein paar Links in die Runde werfen:

www.demokratie-ist-wichtig.de

und

www.nachdenkseiten.de


Das Internet bietet noch reichlich mehr.

Zum Thema der Pflicht sich zu informieren und der vorhanden Unlust dazu...

Was würdet ihr von einer zwingenden Wahlpflicht halten? Zum Beispiel, dass eine Blackbox Internet und TV am Wahltag solange sperrt bis alle Wahlberechtigte des Haushalts gewählt haben (vllt. noch verbessert indem ausschließlich informationsseiten zum Wahlinhalt also beispielsweise Wahlprogramme angesehen werden könenn). Natürlich müsste es weiterhin die Möglichkeit der ungültigen Stimmabgabe geben und das Ganze müsste kontrolliert werden, sodass keine Manipulation stattfindet. Aber den Manipulationsfaktor einfach mal ausser Acht gelassen...was würdet ihr von zwingender Wahlpflicht halen?
Von einer Wahlpflicht halte ich nicht unbedingt etwas. Bei manchen Leuten bin ich ganz froh, dass die NICHT zur Wahl gehen - eben weil sie nicht informiert sind oder reif genug sind. Dennoch sollten auch die sich informieren, um sich dann irgendwann einmal an Wahlen zu beteiligen.

Auf der anderen Seite fände ich deine Idee, einfach mal Fernsehen und Internet am Wahltag zu sperren (zumindest bis 18:00 Uhr) keine schlechte Idee - in dem Fall aber ohne Blackbox oder so, sondern einfach keine Sendung. Ich meine, es gibt genügend Leute, die auch einfach deshalb nicht zur Wahl gehen, weil sie was Besseres zu tun haben - und das nicht einmal, sondern jede Wahl (und das "Bessere" ist dann meist der Fernseher). DAS fände ich mal eine Alternative.

So ein medienfreier Sonntag hätte ohnehin etwas Augenzwinkern .

Gruß
MI

EDIT: Zu den Internetseiten: Die sind natürlich bewusst polarisierend gehalten. Nicht alles, was dort schlecht gemacht wird, ist auch schlecht und ganz so schwarz, wie dort manchmal geschrieben, sieht es meiner Meinung nach noch nicht aus.
Dennoch treffen natürlich viele angesprochene Dinge jeweils einen von vielen wunden Punkten im System. Aber auch das ist Demokratie: Perfekt wird's nie.
Ein weiterer Ansatzpunkt wäre das Schulfach "Politik".

In meiner Schulzeit bestand es hauptsächlich daraus den politischen Aufbau anderer Länder und unserer vergangenen Staatsformen zu beschreiben....
Ich finde das ist in diesem Umfang nicht unbedingt der optimale Lehrplan. Sinnvoller wäre den genauen Aufbau unseres Systems zu durchschauen und auch alle Mittel die ein Bürger hat etwas zu verändern. Dann sollte man den Kids/Jugendlichen noch beibringen wo man Informationen herbekommen kann (kritisches Hinterfragen von Zeitungsartikeln, TV, Internet und co), und ganz wichtig wie ich finde: man sollte im Unterricht besprechen wie Parteiprogramme und -Ideale zu verstehen sind, was sie im einzelnen bedeuten. Als ich das erste mal wählen durfte war ich mit manch einem Parteiprogramm (habe versucht mir alle durchzulesen vorher) schon beim Verständnis überfordert.
Und natürlich sollte man den Schülern aufzeigen wie widersprüchlich die Politik oftmals ist...an Beispielen verdeutlichen wie oft Politiker das Gegenteil von dem tun was sie 2 Wochen vorher gesagt haben...und wie man Versprechen realistisch einschätzen kann.

Es gibt denke ich einige Ansätze die man verfolgen sollte um die Situation zu verbessern und auch wieder mehr (kluge) Leute an die Wahlurnen zu holen.
Wobei wir das ansatzweise bei uns sogar gemacht haben - aber eben nur ansatzweise und dann oft ziellos. Sehr erschüttert war ich damals, als wir in der 10 in Englisch-Politik ein Referat über die Steuerreform gehalten haben.
Da hatte meine Gruppe dann auch zwei schöne Diagramme, um das Dilemma der rot-grünen Regierung aufzuzeigen (Mehrheit im Bundestag, klare Minderheit im Bundesrat - vllt. erinnert ihr euch). Und da habe ich dann spaßeshalber mal gefragt, wer denn an der Regierung ist, bzw. für welche Partei denn die einzelnen Dinge stehen (CDU war schwarz, SPD war rot, Grüne grün und FDP gelb, PDS/Linke lila - also alles ganz normal).
Leider konnte mir niemand die Frage beantworten. KEINER wusste, wie die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat aussahen - obwohl das damals STÄNDIG durch die Presse ging. Einige wussten noch nicht einmal, zu welcher Partei der Herr Schröder denn nun gehört. Vor dem Hintergrund bringt es dann auch überhaupt gar nichts, die Steuerreform/Gesundheitsreform, etc. zu besprechen...

Gruß
MI
Zitat:
Original von MI

Da hatte meine Gruppe dann auch zwei schöne Diagramme, um das Dilemma der rot-grünen Regierung aufzuzeigen (Mehrheit im Bundestag, klare Minderheit im Bundesrat - vllt. erinnert ihr euch). Und da habe ich dann spaßeshalber mal gefragt, wer denn an der Regierung ist, bzw. für welche Partei denn die einzelnen Dinge stehen (CDU war schwarz, SPD war rot, Grüne grün und FDP gelb, PDS/Linke lila - also alles ganz normal).


Gruß
MI


Glaubst du, dass das Dilemma weniger groß wäre, wenn wieder die Regierung aus schwarz - gelb bestehen würde?

Ansonsten überrascht es mich wenig, dass die Leute so wenig Ahnung von Politik haben. Oftmals wird es Zuhause ja auch nicht vorgelebt.
Zitat:
Original von Lena09
Glaubst du, dass das Dilemma weniger groß wäre, wenn wieder die Regierung aus schwarz - gelb bestehen würde?


Ähm, da hast du mich aber völlig falsch verstanden.
Zunächst ist das Ganze ja schon vorbei (rot-grün regiert ja schon länger nicht mehr Augenzwinkern ).
Außerdem hätte in derselben Situation steckend auch schwarz-gelb nicht viel anrichten können (wie man übrigens zum Ende der Ära Kohl sehen konnt, da GAB es denselben Fall).
Es ging mir lediglich darum, dass es damals das Problem gab, dass die Regierung zwar eine Mehrheit im Bundestag, aber keine Mehrheit im Bundesrat gehabt hat. Das bedeuted, dass die Länder betreffende Gesetze (wie die Steuerreform) von der Regierungsopposition im Bundesrat blockiert werden können. Da lag das Dilemma. Das hat nichts mit den Parteien zu tun.

Gruß
MI
Ok, dann hab ich da wirklich etwas falsch verstanden. Entschuldige, ich bin manchmal etwas gereizt, wenn das Thema auf konservative Parteien kommt. (Wenn auch die FDP, vielleicht nicht im großen Sinne konservativ ist.)
Das die Rot-Grüne-Regierung nicht mehr die Macht besitzt habe selbst ich mitbekommen. Augenzwinkern Habe mich nur undifferenziert ausgedrückt. Mir war das Problem mit der Mehrheit im Bundestag nicht ganz klar gewesen. War allerdings ja nun auch schon etwas her und vermutlich ist es da einfach an mir vorbei gelaufen. Könnte dann auch an meinem jungen Alter gelegen haben. Augenzwinkern
Zitat:
Original von Lena09
[...]Könnte dann auch an meinem jungen Alter gelegen haben. Augenzwinkern

Ich war damals in der 10, du nach deinem Alter zu urteilen also in der 4-6 - da kann es schon sein, dass man nicht wusste, wie genau die Mehrheitsverhältnisse aussahen, zumal es sich um die Steuerreform handelte. In dem Alter lesen wohl die ALLERwenigsten Themen zur Finanzpolitik Augenzwinkern .

Nun ist ja die erste Wahl bereits gelaufen - die Wahlbeteiligung ist natürlich nicht allzu hoch gewesen (aber immer noch bedeutend höher, als bei Hochschulwahlen...). Interessant finde ich derzeit vor allen Dingen das Engagement von StudiVZ/MeinVZ (ob's im SchülerVZ auch ist, weiß ich nicht) in Richtung Wahlen.
Für alle, die dort nicht registriert sind:
Es gibt dort
1. offizielle Profile verschiedener Politiker, insbesondere der bekannten Politiker
2. immer wieder Informationen zu Parteien, Umfragen zu den Wahlen, "Werbung" für die Wahlen
3. der Versuch, Politiker und Menschen zu Diskussionen zu bringen, auch indem man Videosequenzen von Politikern einspielt, auf denen diese eine Frage zu Gott und der Welt stellen.

Was Punkt 1 soll, ist mir nicht ganz bewusst - ich vermute, es geht um "Volksnähe".
Aber Punkt 2 und 3 sind doch allemal interessant, auch wenn man vielleicht sonst nicht viel von diesen Netzwerken hält. Ich halte sie für insbesondere deshalb interessant, weil die Firma selbst ja aus verhältnismäßig jungen Leuten besteht.
Die Resonanz scheint auch bei solchen Aktionen relativ gut zu sein.

Was haltet ihr von diesen Aktionen? Helfen sie bei der Bürgerinformation und -animation?

Gruß
MI
Zitat:
Original von MI

Aber Punkt 2 und 3 sind doch allemal interessant, auch wenn man vielleicht sonst nicht viel von diesen Netzwerken hält. Ich halte sie für insbesondere deshalb interessant, weil die Firma selbst ja aus verhältnismäßig jungen Leuten besteht.
Die Resonanz scheint auch bei solchen Aktionen relativ gut zu sein.

Was haltet ihr von diesen Aktionen? Helfen sie bei der Bürgerinformation und -animation?

Gruß
MI


Was ich etwas bedenklich finde ist, dass Studi/Meinvz sich die Freiheit nehmen und "kleine" Parteien wieder aus dem Netzwerk zu löschen. Ich selbst befürworte es radikalen Parteien (ob nun links oder rechts) aus solchen Plattformen aussen vor zu lassen, aber dennoch scheint eine gewisse Willkür oder eben Machtausnutzung vorhanden zu sein wie man sah als die Piratenpartei aus dem Netzwerk gelöscht wurde. Interessanterweise hat gerade dieser Vorfall zu einer erhöhten Bekanntheit der Partei innerhalb des Netzwerks geführt.

An sich finde ich es aber ebenso eine gute Sache wie diese neuen "DirektZu"-Seiten. Für Alle die es nicht kennen empfehle ich einen Besuch auf http://www.direktzurkanzlerin.de/

Das Internet ist mitlerweile Die Kommunikationsplattform, und da kann sich die Politik nicht ausschließen. Es führt zu einfacherer und offenerer Kommunikation kann jedoch auch schnell zur Diffarmierung und Desinformation missbraucht werden.

Auf politisches Interesse antworten !