In Anlehnung an unsere Diskussion im Thread "Atomkraft, ja/nein" wollte ich einmal auf einen interessanten Artikel hinweisen:

In der Zeitung SPEKTRUM der Wissenschaft gibt es im März den Titelartikel "Masterplan für das Solarzeitalter - Wie die USA bis 2050 von Ölimporten unabhängig werden könnten - und welchen Weg Europa gehen muss" in dem der Aufbau einer riesigen Solarinfrastruktur für die USA vorgeschlagen wird und Vor- und Nachteile besprochen werden.

Vielleicht interessiert's ja wen .
Ich habe hier gerade eine kostenfreie Version gefunden - ist die bei allen anderen auch kostenfrei einsehbar?
Und auf der Diskussionsseite gibt's einen Beitrag vom Chefredakteur bei der Spektrum, der auch teilweise die von einigen im Thread "Atomenergieausstieg" geäußerten Meinungen zum Nichtausstieg vertritt: http://www.wissenslogs.de/solargrandplan

Gruß
MI

Ohne jeglichen Artikel zu lesen kann ich sagen: Bisher geht immernoch viel zuviel Energie verloren. Die Energieeffizienz der erneuerbaren Energien ist größtenteils nicht sehr hoch, wobei einige Solar-techniken eine eindeutige Ausnahme darstellen. Jedoch ist zb Wasserstoff durch seine umständliche Gewinnung & Speicherung (noch) kein wirklich effizienter Ersatz (in Kombination mit Brennstoffzellen) zu fossilen Brennstoffen oder atomarer Energie. Zumal es immernoch einige erhebliche Probleme gibt wie das kleine Temperaturfenster in dem Brennstoffzellen einigermassen effizient (meines Wissens immernoch ingesamt weit unter 50% der ursprünglichen Energie kommt am Ende an) funktionieren.
Als ich vor einigen Jahren mit 2 Freunden an einem Schülerwettbewerb teilnahm und mittels eines Solarpanels Wasserstoff zum Antrieb eines Modellautos (Brennstoffzelle) einsetzte kamen wir nichtmal auf eine Energieausbeute von 30%....

Nichtsdestotrotz sind die erneuerbaren Energien ein wichtiges Element unserer zukünftigen Energieversorgung. Ich denke wir müssen uns generell von dem Denken lösen dass es irgendwo 1 Kraftwerk gibt, dass dann 10 Städte versorgt. Es wird in Zukunft wohl eher so sein das wir ganz viele autarke Micro-Kraftwerke haben die alle miteinander verschaltet sind, ähnlich zum heutigen World Wide Web, nur dass es die Energie und nicht die Informationen unserer Welt überträgt.

Zudem denke ich das die Forschung an Energieübertragung mittels Mikrowellen von einem Ort zum andern ein wichtiger Punkt ist und uns sehr viel weiter bringen wird. Hier seien nur die Stichworte Weltraum-Kraftwerk (Solarkollektoren in geo-stationären Umlaufbahnen) und Wüsten-Kraftwerk genannt.

Soweit zumindest meine Einschätzung.

Interessant ist, dass der oben genannte Artikel deiner Vorstellung von "Mikrokraftwerken" krass widerspricht - hier geht es gerade um riesige Kraftwerksanlagen nur im Süden der USA.
Meiner Meinung zeigt das aber, dass man sich noch nicht wirklich im Klaren darüber ist, was und wie machbar ist. Kleine Anlagen sind theoretisch möglich - unsubventioniert aber nicht für jeden machbar (kostet ja schon einiges und es dauert auch, bis es sich amortisiert).

Zum Thema "Energieausbeute", bzw. Wirkungsgrad möchte ich dir im Übrigen Recht geben. Du sagt, ihr hattet 30% für die Wasserstoffzellen? Das ist sehr gut - die meisten Solarzellen arbeiten bei unter 20%, nur einige Strukturen kommen auf ungefähr 30%. Die meisten industriellen Brennstoffzellen erzielen meines Wissens keine höheren Wirkungsgrade als eure Zelle - oder sind viel teurer als herkömmliche Energiequellen.

Dennoch, wenn man sich so etwas anschaut, halte ich es schon für sinnvoll, in Forschung und Anwendung viel zu investieren - und in der zwischenzeit die bestehenden Kraftwerke aufzurüsten (oder zu ersetzen - aber nicht mit höherer Kapazität!), denn meiner Meinung nach ist die Haltung "Keine Kohlekraftwerke mehr" ökologisch unsinnvoll, wenn man nur daran denkt, dass allein mit dem Ersatz alter Kraftwerke durch neue Kraftwerke die Rohstoffkosten drastisch gesenkt und die CO2-Ausstöße wohl (wenn meine eigenen Berchnungen und das, was ich so gelesen habe stimmen) um bis zu 5% (Gesamtjahresmenge der BRD) sinken würden.

Gruß
MI

Nun ich denke da gerade etwas mehr an meine eigenen persönlichen Vorteile. Denn wenn man bedenkt, dass Dinge wie ein paar hundert Euro mehr oder weniger im Monat darüber entscheiden, ob man in Altersarmut leben wird oder nicht, sollte man sparen wo es nur geht. Daher rate ich jedem bei den derzeit immens hohen Stromkosten nach Möglichkeit Solarpanels zu nutzen. Macht euch mal über diese Photovoltaik in Kiel schlau!