SO, jetzt hab ich auch mal eine Frage bzw ein Anliegen. Eins meiner Pferd hat eine natuerliche Toeltanlage. Dabei ist Toelt eigentlich nicht ganz richtig. Viele Araber-Berber haben so eine Gangveranlagung, dem exakten Toelt der Islaender entspricht es nicht, kommt ihm aber sehr nah. Es gibt eben noch keine andere Gangbezeichnung, also bleibe ich hier einfach mal beim Toelt.
Wie gesagt geht mein Lassil von sich aus einen recht sicheren Toelt, er zeigt das auch auf der Weide. Allerdings ist er da unter dem Sattel noch etwas unsicherer. Ich faende es schade diese natuerliche Vernaglagung nicht weiter auszubauen und zu foerdern. Aber da ich mit dem Toelt nicht allzu viele Erfahrungen habe, wollte ich mal fragen ob es hier jemanden gibt, der schon toeltende Pferde trainiert hat. Wuerde mich ueber Anregungen, Ideen und Tips sehr freuen.
Sag schon mal und hoffe auf zahlreiche Antworten

Hallöchen,

um ein Pferd unter dem Sattel tölten zu lassen, muss es die Grundgangarten gelöst und sauber gehen. Das ist wichtig, denn beim Tölt bedarf es viel Körperspannung, und die Hinterbeine müssen gut untersetzt werden.

Eine Vorraussetzung ist: Durch Zügel"zupfen" solltest du dem Pferd beibringen, zum Antölten den Kopf nach oben zu nehmen (z.B. rechter Zügel - Kopf nach oben). Es erleichtert deinem Tier dabei die Vorderbeine für die erhöhte Aktion zu "trainieren" und die Spannung des Körpers aufzubauen; eine hoch gehaltene Hand ist am Anfang ziemlich hilfreich.
Geb ihm die Tölthilfe und nimm die Beine richtig weg, sodass er den Unterschied zwischen Trab- und Tölthilfe kennen lernt. (Bei Ausfallen kann die Gerte verwendet werden). Wichtig ist auch, dass du am Anfang nur die ganze Bahn reitest, denn Ecken etc fallen den meisten noch sehr schwer in dieser "neuen" GGA. Später musst du dann dran arbeiten, die Beine vermehrt am Tier zu lassen.

Noch eine "Beschreibung" fürs Antölten:
- das Pferd muss sich aufrichten, indem dass du die Zügel vorsichtig und gleichmäßig verkürzt
- nimm eine belastende Position etwas weiter hinten im Sattel ein um die Hinterhand zu "aktivieren"
- mach halbe Paraden (Zügel bei abgekippten Becken und treibendem Schenkel kurz annehmen, mit den Hilfen nachlassen wenn das Pferd im Genick nachgibt). Bringe das Tier dabei vermehrt auf die Hinterhand
- bei leichtem Druck vom Unterschenkel (abgekipptes Becken) sollte das Pferd antraben

Das waren jetzt eigene Erfahrungen die ich mit (m)einer Araber-Isländer Stute gemacht hab...

Super danke, das sind ja schon mal ein paar sehr gute Tipps... Denn ich weiss, dass er auch unter dem Sattel toelten "kann" - in Marokko hat er das wohl viel getan, aber vermutlich eben eher aus Instinkt, als mit Technik... Habe ihn auch schon unter einem Freun einen taktklaren Toelt gehen sehen, aber das war eben nur einmal. Werde gleich morgen mal versuchen deine Tipps umzusetzen... LG

Meine Isi-Stute kann auch tölten, aber sie ist keine Naturtölterin. Bei ihr ist das immer etwas schwierig.
Ich kenne es so, dass man sich halt weiter nach hinten setzten muss. Zuvor muss sich das Pferd aber mehr aufrichten (mit dem Kopf) und es muss vermehrt untertreten.
Da beim Tölten die Muskeln sehr angespannt werden (was nach einer Zeit etwas an Kraft kostet), habe ich auch oft gesehen, dass mit Gewichtsringen gearbeitet wird.

Ich Tölte meist aus dem Trab oder Galopp an, weil dann schon sehr viel Schwung da ist. Jedoch nennt man das dann Trabtölt oder Galopprolle, aber der Übergang ist sehr fließend.

P.S.: Bitte nur kein zu scharfes Gebiss benutzten und nicht zu viel Aufrichtung verlangen (wie man es oft bei Töltrennen sieht). Das hat nichts mehr mit Reiten zu tun und ist sehr schmerzhaft...

Danke auch dir... Also das mit dem Schwung sollte kein Problem sein, er tritt auch im Schritt sehr gut unter. Und wegen der Gebisse brauchst du dir keine Sorgen zu machen, ich reite ihn meist mit Bosal oder aber mit Olivenkopfgebiss... Hab noch marokkanische Zaeume bzw Gebisse mit Kandarre, aber die benutz ich so gut wie nie...

Das mit den Gewichten hab ich auch schon mal gehoert. Aber wofuer ist das denn genau gut? Ich mein, Muskeln aufbauen kann man ja auch anders... Und wenn wie viel Gewicht ist gut?

Habe neulich mal mit einer Isireiterin darüber geredet, allerdings wegen eines anderen Threads. Die sagte mir, die Gewichte sollen die Beinaktion fördern. Eben auch für mehr Schwung. Allerdings sollten die nur zum Training benutzt werden, die Aktion soll nur ein Resultat daraus sein. Laut Katalog fangen die bei 200 g mMn an.

, werde mich mal informieren...
Aber ich denke ich werde mir evtl professionelle Hilfe hohlen. Denn ich will natuerlich auch nichts falsch machen. In der Ausbildung hab ich zwar einges an Erfahrung, aber die ganze Toeltsparte hatte ich bis jetzt ausgespart.