Ich habe gerade mit einem Buch angefangen, dass 2008 auch ein Bestseller war. Mir gefällt es sehr gut, ist wirklich toll geschrieben und die Geschichte ist einfach sehr spannend. Ich habe dir mal gleich eine Kritik dazu kopiert.
Das Spiel des Engels von Carlos Ruiz Zafón
Corellis Markenzeichen ist ein Engel. Seitdem der Verleger in das Leben des jungen David Martín getreten ist, scheint es dem Journalisten und Schriftsteller, den das Leben bislang schwer gebeutelt hat, mit beinahe überirdischer Hilfe tatsächlich besserzugehen - gesundheitlich wie beruflich. Noch bemerkt er nicht, dass der Vertrag mit Andreas Corelli etwas Faustisches an sich hat. Doch Corelli ist nicht die einzige Person, die Einfluss auf das Leben Martíns nimmt.
Der spanische Autor Carlos Ruiz Zafón webt in seinem neuen Roman "Das Spiel des Engels" ein dichtes Netz von Handlungsfäden um die Haupt- und Nebenfiguren und knüpft zugleich die Verbindung zum Vorgängerroman "Schatten des Windes", der 2001 ein Welterfolg mit millionenfacher Auflage wurde. Zeitlich setzt er "Das Spiel des Engels" allerdings vor den "Schatten".
Click here to find out more!
Der Roman führt zunächst ins Barcelona der 20er Jahre, und dort in düstere Viertel im Schatten der gerade entstehenden Gaudí-Kathedrale Sagrada Familia. Hier haust der Zeitungslaufbursche David Martín im Elend. Dank seiner überdurchschnittlichen Begabung und der Protektion eines Gönners steigt er auf zum Journalisten und Verfasser von Schauergeschichten. Als ihm von einem Verlag das Angebot unterbreitet wird, unter einem Pseudonym Kriminalromane zu veröffentlichen, greift er zu und kann sich endlich eine neue Bleibe gönnen. Er findet sie im "Haus mit dem Turm", das sich ihn allerdings - wie es scheint - als Mieter aussucht. Hier schreibt Martín die anspruchslosen Auftragswerke - voller Besessenheit, Widerwillen und dem Wunsch, endlich sein wahres Können zeigen zu können. Die Gelegenheit wird sich bieten, doch das Leben für Martín nicht einfacher.
Die Liebes- und Leidensgeschichte des hochbegabten jungen Mannes, der zunächst die Magie seines Domizils ignoriert, ohne sich ihr entziehen zu können, und die wieder zum aus dem "Schatten des Windes" bekannten "Friedhof der vergessenen Bücher" führt, ist fantastisch. Doch von einem Fantasy-Roman kann keine Rede sein. Bei aller Mystik und scheinbar Unerklärlichem sind der Sumpf des Verbrechens, das Spiel um Versuchung und Verführung, die Intrigen und Machtspiele so irdisch wie der Überlebenskampf der Romanfiguren. Selbst der Engel scheint als Lichtgestalt ausgedient zu haben. Zafóns literarisches Gespinst bleibt düster, undurchdringlich und verwirrend. Wer sich einmal darin verfangen hat - ob Protagonist oder Leser -, kann sich kaum lösen.
Einzig die pseudo-philosophischen Gedankenspiele Corellis, der von Martín eine mystische Erzählung zur Begründung einer neuen absurden Religion erwartet, lassen den Spannungsbogen stellenweise ganz leicht durchhängen. Was durchaus wohltuend ist. Genauso wie die wunderbare Sprache Zafóns, die vor Sarkasmus strotzt. Und so ist "Das Spiel des Engels" ein fesselndes Spiel mit dem Wort geworden: ebenso kraftvoll wie zart, so humorvoll wie bitter und ungemein spannend.
Quelle:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/pa...des-engels.html
